Freuen sich auf die Zusammenarbeit: Pfarrer Jörg Scheiring (Geschäftsführung), Pfarrer Friedbert Baur, Pfarrer Friedrich July, Pfarrer Ingo-Christoph Bauer und Vikar Christian Hölzchen (von links). Foto: Markus Pflugfelder (z)

Die drei evangelischen Kirchengemeinden Alt-Heumaden, Heumaden-Süd und Sillenbuch fusionieren zum 1. Januar 2022.

Heumaden - Zum 1. Januar nächsten Jahres bilden die evangelischen Kirchengemeinden Sillenbuch, Heumaden-Süd und Alt-Heumaden die neue Evangelische Sarahkirchengemeinde Stuttgart.

Die drei Gemeinden im Distrikt Sillenbuch haben bereits im Jahr 2016 erste Überlegungen bezüglich eines gemeinsamen Kirchwegs angestellt. Schon in der Vergangenheit gab es Kooperationen in der Jugendarbeit, bei den Kindertagesstätten, beim Waldheim sowie Glaubenskurse für Konfirmandeneltern und gemeinsame Gottesdienste wie zum Beispiel der Gottesdienst im Grünen an Christi Himmelfahrt. Hinzu kamen die konkreten Vorgaben des Pfarrplans 2024, den die Synode der Evangelischen Landeskirche in Württemberg beschlossen hat. „Wir wussten, dass wir im Distrikt 1,5 Pfarrstellen verlieren werden und haben das schnell auch als Chance begriffen, die Zusammenarbeit zu vertiefen“, sagt Pfarrer Jörg Scheiring (Alt-Heumaden), der künftig die Geschäftsführung der neuen Sarahkirchengemeinde innehaben wird.

Die Kirchengemeinderatsgremien haben dann nach intensiven Beratungen im Januar 2018 den Grundsatzentschluss zur Fusion gefasst. „Künftig möchten wir die Vielfalt in unserer Gemeinde pflegen und unterschiedlichen Interessen, Bedürfnissen, Begabungen und anderem Raum geben. Und dabei entstehen neue Möglichkeiten, die wir als Einzelgemeinden so nicht hatten. Ein erster, wichtiger gemeinsamer Schritt sind beispielsweise die Abendgottesdienste, die wir monatlich in den unterschiedlichen Kirchen der Sarahkirchengemeinde feiern werden“, ergänzt Pfarrer Friedbert Baur (Sillenbuch).

Was den neugewählten Namen der Kirchengemeinde betrifft, so gab es eine breite Beteiligung der Mitglieder. Für die Namensfindung waren zahlreiche Vorschläge eingereicht worden, ein paritätisch besetzter Ausschuss aus allen Gemeinden hat dann eine Auswahl getroffen und im Mai 2019 vier Vorschläge in den Gemeinden zur Diskussion gestellt. Der Namensvorschlag „Sarahkirchengemeinde“ hat mit theologischer Vision und Signalwirkung überzeugt: Sarah wird im Neuen Testament als Glaubenszeugin genannt (Hebräer 11,11), ist aber andererseits eine der menschlichsten Gestalten der Bibel. „Gerade deshalb hat Martin Luther sie als Vorbild dafür gesehen, wie wir uns in den täglichen Herausforderungen immer wieder neu im Gottvertrauen üben können. Für uns steht sie für den Aufbruch, also dafür, Neues zu wagen – auch wir brechen auf und wagen Neues, im Bewusstsein darauf, dass Jesus Christus mit uns in die Zukunft geht“, erklärt Pfarrer Friedrich July (Sillenbuch). Und dass in diesem weiblichen Vornamen auch noch die Anfangsbuchstaben der drei Stadtteile enthalten sind, deren Gemeinden jetzt miteinander fusionieren, hat besonderen Charme.

Am 30. Januar 2022 um 10 Uhr ist in der Gnadenkirche (Heumaden) ein Fusionsgottesdienst geplant. „Wir wollen gemeinsam mit der Stuttgarter Prälatin Gabriele Arnold feiern. In welcher Form das angesichts der pandemischen Lage möglich sein wird, wird sich noch zeigen“, schließt Pfarrer Ingo-Christoph Bauer (Heumaden-Süd).