Der Block der KSC-Anhänger beim Derby im April 2017 in der Mercedes-Benz-Arena. Auch am Sonntag rechnet die Polizei damit, dass Fans Pyrotechnik ins Stadion schmuggeln und abfackeln werden. Foto: Archivfoto: dpa/Deniz Calaga - Archivfoto: dpa/Deniz Calaga

Hunderte Beamte sind beim Spiel zwischen dem VfB und dem KSC im Einsatz

Bad CannstattAnfang dieser Woche sind zwei Straßenbahnen in Karlsruhe großflächig beschmiert worden. „Anti Ka“ war auf den Zügen zu lesen, außerdem mehrere riesige Stinkefinger zu sehen. Vorboten für das Baden-Württemberg-Derby, das am Sonntag in der Mercedes-Benz-Arena ansteht? Vieles spricht dafür, schließlich wurde auf einen der Wagen auch „CC97“, das Kürzel des Commando Cannstatt 1997, aufgesprüht.

Wer die Verursacher sind, ist noch unklar, sicher ist, dass die Stimmung aufgeheizt sein wird, wenn der VfB Stuttgart um 13.30 Uhr den KSC empfängt. Um weitere Eskalationen möglichst zu vermeiden, haben die Hausherren im Vorfeld strengere Regeln für das Derby festgelegt. Im Stadion herrscht aus Sicherheitsgründen ein Alkoholverbot. Außerdem wurde die Mitnahme von Fanutensilien wie Zaunfahnen, Trommeln und Megafone im Gästeblock eingeschränkt. Spruchbänder, Fahnen in allen Größen und Choreografien sind generell verboten.

Natürlich hat sich auch die Polizei auf das Hochrisikospiel vorbereitet. Bei dem Derby werden mehrere hundert Beamte im Einsatz sein. Auch Wasserwerfer werden, wie zuletzt im April 2017 beim „KSC-Spiel“, sichtbar am Stadion bereitstehen. Außerdem setzt die Einsatzleitung einen Polizeihubschrauber ein, der Übersichtsaufnahmen vom Geschehen am Boden liefert. Die Polizei geht zwar grundsätzlich von einem friedlichen Verlauf aus, weiß jedoch aus Erfahrung, dass sich leider nicht alle an die Regeln halten wollen. Der Einsatzleiter der Polizei machte am Freitag seine Linie für das Geschehen rund um das Stadion, insbesondere für gewaltbereite Anhänger des KSC und des VfB, deutlich: „Wer sich unmittelbar im Zusammenhang mit diesem Fußballspiel nicht an Recht und Gesetz hält, wer Gewalt gegen Personen und Sachen anwendet, muss mit Konsequenzen rechnen – auch damit, keinen Zutritt ins Stadion zu bekommen“, so Vizepräsident Thomas Berger.

Aufgrund des ausverkauften Stadions wird mit Verkehrsbehinderungen gerechnet. Diese sind mit sonstigen Behinderungen bei einem ausverkauften Stadion gleichzusetzen. Die Benzstraße wird wegen mindestens zwei Fanzügen des KSC zeitweise gesperrt werden. Fanzüge sind bei Spielen des VfB aber nichts Ungewöhnliches.

Die Polizei rät allen Besuchern, aufgrund der zu erwartenden Verkehrsstörungen frühzeitig anzureisen und öffentliche Verkehrsmittel zu benutzen. Die Eintrittskarte gilt auch als VVS-Kombiticket. in allen öffentlichen Verkehrsmitteln im gesamten Netz. Damit Fußball-Fans die An- und Abreise bequem antreten können, werden zusätzliche Bahnen bereitgestellt: Die S-Bahn-Linie S 1 ist um 10.53 und 11.23 Uhr von Plochingen bis Neckarpark im Einsatz. Die S 11 fährt um 11.02 und 11.31 Uhr ab Herrenberg. Die Sonderlinie U 11 ist ab Hauptbahnhof alle sieben bis acht Minuten zwischen 11.05 und 13.35 Uhr bis zum Stadion unterwegs.

Nach dem Abpfiff fährt die S 1 um 15.47 Uhr von Neckarpark nach Wendlingen, die S11 um 15.40 und 15.50 Uhr nach Herrenberg sowie um 16.10 Uhr nach Böblingen. Die U11 ist nach Spielende von der Haltestelle an der Schleyerhalle über Charlottenplatz und Berliner Platz bis Hauptbahnhof im Einsatz. Ab Bad Cannstatt fahren die S 2 Richtung Schorndorf und die S 3 Richtung Backnang. Am Hauptbahnhof (tief) stehen die Linien S 4 Richtung Marbach/Backnang, die S 5 Richtung Bietigheim und die S 6 Richtung Weil der Stadt zur Verfügung.

An- und Abreise