Gymnasium, Real- oder eine andere weiterführende Schule – in welche Richtung entwickelt sich die Steinenbergschule? Das zugesagte Konzept lässt auf sich warten. Foto: Kuhn - Kuhn

Nachdem der für die Bezirksbeiratssitzung angekündigte Bericht über die künftige Entwicklung der Steinenbergschule abgesagt wurde, sind Eltern und Bezirksbeiräte genervt. Gerüchte machen die Runde.

HedelfingenDie Ungewissheit über die Zukunft der Steinenbergschule hält an. Nachdem sich der Auftrag des Gemeinderats, auf dem Steinenberg eine Gemeinschaftsschule zu entwickeln, im vergangenen Herbst zerschlagen hat, sagte Schulbürgermeisterin Isabel Fezer zu, bis Ende 2017/Anfang 2018 ein Konzept für eine weiterführende Schule am Hedelfinger Standort zu prüfen und vorzustellen. Der Zeitplan konnte nicht eingehalten werden. Details sollten nun in der Märzsitzung des Bezirksbeirats vorgestellt werden. Doch am Morgen des Sitzungstages wurde der Punkt von der Tagesordnung genommen.

Lokalpolitiker und Eltern sind genervt und erbost. Seit acht Jahren kämpfen sie um eine sinnvolle Nutzung des Schulstandorts. Eltern, Lehrerkollegium und die Mehrheit des Bezirks- und Gemeinderats sprachen sich dafür aus, in Hedelfingen eine Gemeinschaftsschule zu entwickeln. Das Regierungspräsidium bekam im Frühjahr 2017 plötzlich Bedenken gegen das von der Schule eingereichte Konzept. „Der Gemeinderat hat die Verwaltung um Prüfung alternativer Nutzungsmöglichkeiten durch Angebote der Sekundarstufe gebeten. Daraufhin wurden verschiedene Gespräche mit umliegenden Schulen, dem Staatlichen Schulamt Stuttgart sowie dem Regierungspräsidium geführt“, teilte Heike Schmid, die Referentin der Schulbürgermeisterin, mit. Auf das Ergebnis warten Bezirksbeiräte und Eltern seit Wochen. Vergeblich. „Die Verwaltung erarbeitet auf dieser Grundlage derzeit einen Sachstandsbericht, der sich jedoch noch in der stadtinternen Abstimmung befindet“, erklärt Schmid auf Nachfrage. Bis dahin bitte sie um Verständnis, dass „wir noch keine konkreteren Aussagen zur weiteren schulischen Nutzung des Standorts Steinenbergschule machen können“.

Hinhaltetaktik, vermuten einige Eltern. Gerüchte machen die Runde. Aus Wangen wurde bekannt, dass die Steinenbergschule als Interimsquartier dienen soll, wenn die Wilhelmsschule erweitert wird. „Wir helfen Wangen gerne. Eine weiterführende Schulart rückt damit aber für unseren Standort in weite Ferne“, sagt eine Mutter. Zumal die Räume der Hedelfinger Schule auch durch Vorbereitungsklassen belegt werden sollen.

Zusätzlichen Frust hat hervorgerufen, dass die Stadt an einer bestehenden Gemeinschaftsschule eine ergänzende gymnasiale Oberstufe einrichten will. Das entspricht just dem Wunsch der Hedelfinger, der aber als unrealistisch abgeschmettert wurde. „Dies stellt für den Standort Steinenberg insofern keine Option dar, als dass die formalen Voraussetzungen zur Einrichtung einer eigenständigen Gemeinschaftsschule von Klassenstufen 5 bis 10 nicht gegeben sind“, sagt Schmid.

Mit Sarkasmus nahmen die Bezirksbeiräte deswegen die Worte von Kilian Bezold zur Kenntnis. Der Mitarbeiter des Gartenamts krönte das Schulzentrum im Grünen zum schönsten im Stadtgebiet. In der gleichen Sitzung berichtete eine Mitarbeiterin der Stadt vom Gesundheitszustand der Kinder, die eine Hedelfinger Kita besuchen. Pro Jahrgang werden 81 Kinder untersucht. „Ein Teil der Kinder würde für die Einrichtung einer Gemeinschaftsschulklasse reichen und dabei sind die Schüler aus Obertürkheim, Wangen und Heumaden, die nach Hedelfingen kommen wollen, noch nicht eingerechnet“, so die Bezirksbeiräte. Mit Spannung warten sie auf den Bericht der Schulverwaltung.