Das Kolping-Bildungswerk will auf diesem Areal in der Elwertstraße ein Schulzentrum bauen. Foto: Lichtgut/Max Kovalenko - Lichtgut/Max Kovalenko

Das Kolping-Bildungswerk will in der Elwertstraße 8 eine Schule bauen. Dort war zuvor immer ein Kulturzentrum im Gespräch. Der Wunsch nach einem solchen Zentrum besteht weiterhin.

Bad CannstattDie Weiterentwicklung der Elwertstraße 8 ist seit Jahren im Gespräch. Zuletzt wurde bei dem Standort über die Einrichtung eines Kulturzentrums diskutiert. Da hatte die Stadtverwaltung jedoch nicht für alle Kulturstätten einen Bedarf gesehen.

Nun hat sich das Kolping-Bildungswerk zu Wort gemeldet und im Gestaltungsausschuss Pläne für eine Schule auf dem Areal gegenüber dem Jugendhaus Cann vorgestellt.

Bereits im Mai 2017 wurde über den Standort Elwertstraße in Bezug auf Kulturstätten diskutiert. Oberbürgermeister Fritz Kuhn erklärte, dass das Kulturamt derzeit über die momentan vorhandenen respektive geplanten Einrichtungen des Kulturamts hinaus keinen Bedarf in Cannstatt sehe. Was die Stadtteilbibliotheken betreffe, so gebe es in der Überkinger Straße 15 und im Kneippweg 8 Einrichtungen. Die Versorgung der Cannstatter Bürger sei damit gewährleistet, so Kuhn. Zusätzliche Veranstaltungsräume wären zwar wünschenswert, erklärt der Oberbürgermeister, doch diese sollten jeweils ein Teil der entsprechenden Stadtteilbibliothek sein.

Die Musikschule zieht in das Haus der Stadtteilbibliothek in die Überkinger Straße. Zuletzt wurde über einen Standort in der Elwertstraße für das Kulturkabinett und die Volkshochschule gesprochen.

Das Kulturkabinett hat in der Zwischenzeit seine Räumlichkeiten in der Kissinger Straße 66A etwas erweitern und eine Probebühne anmieten können. Mittelfristig sei dennoch Bedarf, so die Geschäftsführerin des KKT, Kathrin Wegehaupt. So könne sie sich in ein paar Jahren durchaus vorstellen, die Kulturstätte beispielsweise ins Schwabenbräu-Areal direkt vorne am Wilhelmsplatz zu verlegen, wenn sich die Möglichkeit ergebe. Das sei ein passender Standort, so Wegehaupt, direkt am Tor nach Cannstatt, der sich hervorragend eigne. Dieser Eingangsbereich nach Bad Cannstatt würde durch das Kulturareal aufgewertet. Wegehaupt könnte sich vorstellen, dass der Standort dann auch tagsüber belebt werde mit Gastronomie und öffentlichen Räumen.

Sie blickt auch auf die kommende Internationale Bauausstellung (IBA), die die Zukunft Bad Cannstatts, die Stadt am Fluss positiv beeinflussen und zu einer Aufwertung des Wilhelmsplatzes als Knotenpunkt wie viele andere Cannstatter, führen könnte. Zuletzt gab es beim Cannstatter Kulturmenü in diesem Sommer Vorschläge von Architekturstudenten aus Stuttgart, wie der Wilhelmsplatz als neues Kulturzentrum aufgewertet werden könnte. Immer wieder war diskutiert worden, dass hier noch ein Kulturzentrum notwendig sei für die verschiedenen Institutionen und Vereine. Die Stadtverwaltung hat sich dazu noch nicht geäußert.

Klaus Vogt, Vorsitzender des Vorstands des Kolping-Bildungswerks Württemberg, erklärte auf Nachfrage: „Wir sind derzeit noch in Abstimmungen mit der Stadtverwaltung, die das Projekt im nächsten Jahr - jetzt nach erfolgreicher Vorstellung im Gestaltungsausschuss - in den Gemeinderat zur Abstimmung einbringen wird.“ In diesem Zusammenhang werde auch der Bezirksbeirat beteiligt. „Unser Architekt ist Sandro von Einsiedel, von Einsiedel Architekten“, erklärt der Vorstandsvorsitzende.

Der Bauantrag werde dann erstellt, wenn der Gemeinderat dem zugrunde liegenden Grundstücksgeschäft zugestimmt habe. Das Projekt umfasse eine gut 10 000 Quadratmeter große Bruttogeschossfläche und werde über Eigenmittel und öffentliche Mittel im Rahmen der Schulhausbaufinanzierung nach Privatschulgesetz finanziert, erklärte Klaus Vogt. Eine genaue Kostenschätzung habe er allerdings noch nicht. „Ich hoffe, dass wir im nächsten Jahr die Baugenehmigung erhalten und dann im Jahr 2021 mit dem Bau beginnen können“, so Vogt. Die Pläne könne er noch nicht veröffentlichen. Er will die Vorlagen an den Gemeinderat abwarten.