Das Rathaus wird im Herbst umgebaut. Von den einstigen Polizeiräumen aus soll ein Aufzug bis ins Dachgeschoss führen. Foto: Kuhn - Kuhn

Erfreuliche Nachricht zum Jahresende: Nach den Sommerferien kann das Rathaus umgebaut werden – endlich. Das Denkmalschutzamt hat dem Einbau eines Aufzugs in die einstigen Polizeiräume zugestimmt.

HedelfingenFrohe Kunde für Hedelfingens Bezirksbeiräte: Die Stadtverwaltung hat den Antrag für den Umbau des Hedelfinger Bezirksrathauses noch in den letzten Tagen vor den Weihnachtsfeiertagen eingereicht. „Die Bauarbeiten werden vermutlich nach den Sommerferien 2019 beginnen können“, verkündete Kai Freier. Der Bezirksvorsteher ahnt, dass seinen Mitarbeiterinnen und ihm eine lärm- und staubreiche Zeit bevorstehen wird. Ein umfangreicher Eingriff ist geplant. Das 1910 eingeweihte Gebäude gehört zu den vier Standorten der Bezirksverwaltung, die noch nicht barrierefrei zu erreichen sind. Bislang kommen Gehbehinderte, Rollstuhlfahrer und Eltern mit Kinderwagen über eine Hintertüre und eine Rampe nur bis ins Foyer. Wer einer Bezirksbeiratssitzung oder einer Trauung im großen Saal im ersten Stock beiwohnen will, ist auf kräftige Helfer angewiesen, um die steile Treppe zu überwinden. Dies soll sich nun ändern.

Seit Jahren haben sich Bezirksbeiräte, Architekten, Experten des Hochbau- und des Denkmalschutzamts Gedanken darüber gemacht, wo man in dem denkmalgeschützten Gebäude am besten einen Aufzug unterbringen kann. Die Varianten eines externen Aufzugs an der Außenfassade – auch an der kaum sichtbaren Rückseite – wurden schnell verworfen. Auch die Vorschläge, den Lift – wie im Obertürkheimer Rathaus realisiert – ins Treppenhaus einzupassen, fand bei den Fachleuten der Denkmalschutzbehörde keinen Gefallen. Dies würde den Charakter der historischen Diele mit der Sitzecke zerstören.

Blieb zunächst noch die Möglichkeit, von der einstigen Feuerwehr- und Polizeigarage aus – unterhalb des Sitzungssaales – in die oberen Stockwerke zu gelangen. Ein Teil der Garage nutzt gerade der Förderverein Altes Haus als Archiv und Lager für seine Exponate. Auf der anderen Seite sollte die Aufzugsanlage Platz finden. Noch im November 2017 schien dies der ideale Standort für den Einbau des künftigen Aufzugs. Der Gemeinderat hatte die dafür nötigen Mittel in Höhe von rund 575 000 Euro in den Doppelhaushalt eingestellt. Es zeigte sich jedoch, dass sich durch den Wegfall von Räumen, verwaltungsinterne Abläufe verschlechtert hätten.

Im Laufe einer weiteren Besprechung eröffnete sich dann eine Alternative: Die Erdgeschossräume auf der linken Seite der Treppe stehen seit der Auflösung des Hedelfinger Polizeipostens leer. „Von dort aus soll der Lift nun bis ins Dachgeschoss führen“, berichtet Freier. Ein Raum im Obergeschoss würde zwar ein paar Quadratmeter verlieren, aber es könnte ein Ausgleich geschaffen werden. „Der Zugang erfolgt von der Rückseite des Rathauses. Um zum Aufzug gelangen zu können, müsste noch Durchbruch geschaffen werden. Die Nutzer kommen dann ebenerdig in den ersten und zweiten Stock“, sagt Freier. Das Denkmalamt haben den Planen zugestimmt. Auch die finanzielle Seite ist offenbar geregelt, der Bauantrag in den vergangenen Wochen eingereicht worden. Im September könnten die Handwerker beginnen, hofft Freier. Im Zuge der Umbaumaßnahmen sollen vermutlich auch die alten Fenster gegen neue, energieeffizientere getauscht werden. Der Bezirksbeirat hat zudem die Stadtverwaltung gebeten zu prüfen, ob die Beschäftigten während der lauten Umbauphase, in andere Räume – beispielsweise im Bürgerhaus ausweichen können.