Heinz Morhard, Gerhard Roos, Ralf Bohlmann, Ralf Brust (v.li.) mit dem neuen historischen Faltblatt. Foto: Iris Frey - Iris Frey

Der Bürgerverein Mühlhausen blickt im Jubiläumsjahr auf vielerlei erfolgreiche Schritte und Veranstaltungen und will auch im neuen Jahr weiter aktiv sein.

MühlhausenDer Bürgerverein Mühlhausen blickt auf ein erfolgreiches Jubiläumsjahr zurück. So hat sich der Verein bei der Bürgerbeteiligung zum „Städtebaulichen und freiräumlichen Strukturplan“ und zum „Verkehrsstrukturplan Mühlhausen/Hofen beteiligt. Vorsitzender Heinz Morhard kündigt an, dass der Verein auch in diesem Jahr an der Stadtentwicklung mitwirken will.

Wie Bezirksvorsteher Ralf Bohlmann erklärte, wird es im Zuge der Entwicklung des geplanten Neubaugebiets Schafhaus einen städtebaulichen Wettbewerb geben. Darauf setzt auch der Bürgerverein. Der Wettbewerb habe das Ziel, so Morhard, einerseits die Entwicklungsmöglichkeiten für den Stadtteil aufzuzeigen, andererseits die städtebaulichen Maßgaben für das Neubaugebiet Schafhaus zu überprüfen sowie weiterzuentwickeln. „Wir wollen dabei mitwirken, dass Maßnahmen gegen den Schleichverkehr zügig umgesetzt werden.“ Die erste „einfache Maßnahme“ sei am 6. Dezember 2019 mit sieben neuen Verkehrszeichen in der alten Aldinger Straße realisiert worden: durchgängig Tempo 30. „Unser Wunsch ging nach 30 Jahren in Erfüllung“, sagt Morhard. Weitere Maßnahmen hat Bohlmann kürzlich angekündigt.

Im Jubiläumsjahr hat der Bürgerverein erstmals anlässlich seines 50-jährigen Bestehens ein Faltblatt zum „Historischen Rundgang durch Mühlhausen“ aufgelegt. Je nach Verweilzeit an den 25 Stationen dauert der Rundgang zu den Zeugen der Vergangenheit und Gegenwart 75 Minuten. Im März und Mai hat Ortshistoriker Ralf Brust bei Spaziergängen die Ortsgeschichte und Sehenswürdigkeiten Mühlhausens vorgestellt. Der nächste Spaziergang startet am 26. April um 14 Uhr am Bezirksrathaus.

Ortsarchiv im Aufbau

Beim Ortsarchiv, welches der Bürgerverein im Historischen Rathaus derzeit aufbaut, gab es technische Fortentwicklungen: Ein Beamer wurde gekauft. Archivleiterin Nina Raczek hat aus beruflichen Gründen ihr Amt im Archiv niedergelegt. „Der Vorstand bedauert die Entscheidung und dankt für die ehrenamtlich geleistete Aufbauarbeit“, so Morhard. Das Team um Wolfgang Walter, Gerhard Roos, Hermann Haisch und Sieglinde Klopfer kümmert sich intensiv um die digitale Erfassung der gesammelten Objekte. Für den kommenden Bürgerhaushalt 2020/21 hat der Bürgerverein mit anderen Vereinen den Vorschlag „Schulen – endlich sanieren“ formuliert und sich mit weiteren Anliegen im Stadtbezirk beschäftigt. Doch die Idee „das Zentrum von Mühlhausen neu gestalten – jetzt einschließlich Hochwassserschutz und Verbindung zum Neckar“ erhielt lediglich 507 Stimmen. „Der Vorschlag erreichte nur Platz 545“, bedauert Morhard. Zur Neugestaltung der Ortsmitte gibt es Planungsvorschläge. Hier hoffen die Bürger, dass es nun vorangeht.

Der Bürgerverein steht im konstruktiven Austausch mit dem Hauptklärwerk. Beim Jubiläumsabend im Oktober hielt Boris Diehm, der Leiter der Abteilung Klärwerke und Kanalbetrieb der Stadtentwässerung Stuttgar (SES) den Festvortrag. Im Juli war der Bürgerverein im Hauptklärwerk zu Besuch und hat dort auch über das Hochwasser in Mühlhausen vom 7. Juni 2018 gesprochen und sich über Mängel im Bachlauf und an Böschungen ausgetauscht. Als ein Ergebnis habe es bereits im September eine Bachschau gegeben und einige schnelle Erledigungen durch das Tiefbauamt und das Gartenbauamt. Ein Gutachten zum Hochwasser ist ja laut Stadt in Arbeit. Im Klärwerk erfuhren die Mitglieder, dass es im vergangenen Jahr zu vielen Geruchtsbelästigungen wegen Reparaturen und der Witterung gekommen sei und sie wurden über die laufenden Projekte informiert, die Erneuerung der Rechen- und Sandfanganlage Hofen, die Neuordnung des Eingangsbereichs, den Neubau der Spurenstoffelimination sowie die Optimierung der Brüdenkondensation des Wirbelschichtofens 3. Der Bürgerverein wird in der Biotoppflege aktiv bleiben.

Seit 25 Jahren beschäftigt sich der Verein mit dem Thema Sitzbänke: Nun wurden die ersten Bänke aufgestellt am Stiftsbaum gegenüber der Gaststätte Weidenbrunnen, an der Veitskapelle, am Palmschen Schloss und an der Schleuse. Nach einer Rundfahrt mit einem Vertreter des Garten-, Friedhofs- und Forstamts wurden Bänke von Moos und Schmutz befreit und bei Bedarf repariert. Auch wurde eine Bank beim Fußgängersteg zum Max-Eyth-See platziert. „Im Juli und Oktober 2015 war die letzte Streichaktion, nun wollen wir in diesem Frühjahr für einen frischen Anstrich sorgen“, kündigte Morhard nun an.