Der Bolzplatz in der Anwar-el-Sadat-Straße im Stadtteil Burgholzhof ist nach längerem Regen überschwemmt und kann nicht mehr genutzt werden. Foto: privat - privat

Der Bolzplatz in der Anwar-el-Sadat-Straße ist nach heftigem Regen überschwemmt. Abhilfe soll nun eine Sanierung bringen. Die Ballspielfläche war auch ein populäres Thema im Bürgerhaushalt.

Bad Cannstatt Der Bolzplatz in der Anwar-el-Sadat-Straße liegt den Anwohnern im Stadtteil Burgholzhof am Herzen – vor allem den jüngern: Fast ein Viertel der knapp 2800 Bewohner ist unter 18 Jahre alt. Entsprechend groß ist deshalb der Ansturm auf die Ballspielfläche – zumal es wenige Alternativen im Stadtteil gibt.

Die Freude am Fußball wird jedoch getrübt: Nach starkem Regen gleicht der Platz einem See. Denn das Wasser kann nicht über die unterirdischen Kies-Drainagen abfließen. Die Erde auf dem Bolzplatz ist so stark festgetreten, dass der Regen nicht mehr versickern kann. Außerdem hat die Stadt den Platz tiefer gelegt, um dem Lärmschutz Rechnung zu tragen. Unerwünschter Nebeneffekt: Das Wasser kann sich leicht stauen.

Um das Problem zu lösen, soll der Bolzplatz nun saniert werden. Damit das Wasser wieder besser ablaufen kann, wird zunächst ein Teil des Erdreichs abgetragen, der verbleibende Grund aufgelockert und Rasen gesät. Außerdem ist geplant, das Gefälle des Platzes um ein bis zwei Prozent zu verändern und Sickerrinnen, einen Ablauf sowie einen Kontrollschacht zu installieren. Dadurch fließt das Wasser an der Oberfläche künftig besser ab.

Um den Bolzplatz leichter instandhalten zu können, s oll eine Pflegezufahrt geschaffen werden. Denkbar sei, dass die Fläche einmal wöchentlich gepflegt und beispielsweise Laub aus den Kies-Drainagen entfernt werde, sagt Kilian Bezold vom Garten-, Friedhofs- und Forstamt. Außerdem ist geplant, die Fläche einmal pro Jahr für rund einen Monat für Wartungsarbeiten zu sperren. Startschuss für die Baumaßnahmen ist voraussichtlich Ende dieses oder Anfang nächsten Jahres. Zuvor muss das entsprechende Ausschreibungsverfahren abgeschlossen werden.

Missbrauch als Hundetoilette

Wenn das Gras nach gewachsen und der Rasen wieder grün ist, befürchten viele Anwohner, dass der Bolzplatz als Hundetoilette missbraucht wird. „Dies ist auf der Wiese gegenüber auch der Fall“, sagt Harry Liebe von der Bürgerinitiative Bolzplatz Burgholzhof. Er schlägt deshalb vor, ein Tor zu installieren, um Hundebesitzern den Zugang zur Ballspielfläche zu erschweren.

Dass der Zustand des Bolzplatzes vielen Bürgern ein drängendes Anliegen ist, wurde in der Vergangenheit deutlich. Beispielsweise als sich im Bürgerhaushalt 2018/2019 knapp 2000 Einwohner dafür ausgesprochen haben, den Platz zu befestigen und zu erneuern. Deshalb hat die Stadtverwaltung im aktuellen Doppelhaushalt 50 000 Euro für Planung und Realisierung bereitgestellt.

Die Möglichkeiten, die den Planern bei der Sanierung zur Verfügung stehen, sind allerdings begrenzt. Denn der Bolzplatz, der baurechtlich eine Ballspielfläche ist, kann nicht in einen Sportplatz mit Kunstrasen und massiven Toren umgebaut werden. Dagegen spricht der Lärmschutz, denn die angrenzenden Häuser befinden sich zu nahe an der Wiese , sodass Anwohner gestört werden könnten.