Galeristin Dorothea Schwertzel-Thoma vor und mit der Trilogie. Foto: Iris Frey - Iris Frey

In der Galerie Wiedmann und in der Galerie Venn in Berlin gibt es eine besondere Ausstellung, die am 8. November eröffnet wird mit Werken von Axel Venn, Willy Wiedmann und Raffaela Zennoni.

Bad CannstattDie Galerie Wiedmann lädt zu einer besonderen Ausstellung, einer Trilogie unter dem Motto „Aspekte, Appelle, Aktionen“. Zu sehen sind Werke von Axel Venn, Willy Wiedmann und Raffaela Zenoni. Ein Motto gibt der Künstler Axel Venn vor: „Die spielerischen, betörenden Illusionen, denen wir begegnen, heißen Farben“.

Der Besuch von Raffaela Zenoni und Axel Venn im Künstlerhaus von Willy Wiedmann hat etwas ins Rollen gebracht. Er hat beide emotional tief bewegt, und sie ihr eigenes künstlerisches Schaffen neu reflektieren lassen. Die plötzlich gespürte Übereinstimmung, löste den Wunsch aus, sich dieser Verbindung zum Werk des 2013 verstorbenen Willy Wiedmann zu stellen. „Mit der Ausstellung Trilogie wird das von gegenseitiger Hochachtung geprägte Verständnis zum Ausdruck gebracht“, wie Galeristin Dorothea Schwertzel-Thoma ankündigt.

Dabei gibt es noch mehr: „Drei Künstler - zwei Städte - eine Vision“. Zeitgleich gibt es Parallelausstellungen an den beiden Wirkungsstätten Stuttgart und Berlin. Dort präsentieren den jeweils eigenständigen Duktus der Künstler, deren Werke sich zu einer gemeinsamen Trilogie von Aspekten, Appellen und Aktionen verschmelzen. Im Hinblick auf die beiden Ausstellungen wurde ein Kunstbuch „Trilogie“ erstellt, welches in den beiden Galerien ausliegt. Kooperationspartnerin und Mitinitiatorin der beiden Ausstellungen ist Raffaela Zenonis Agentin Petra Becker von International Art Bridge.

Raffaela Zenoni und Axel Venn sind sich sicher, würde Willy Wiedmann noch leben, stünden sie in regem Kontakt mit ihm, so Schwertzel-Thoma. Eine Zusammenarbeit wäre für sie naheliegend. Sie würden mit ihm gemeinsam eintauchen in sein Lebenswerk, das er als Musiker, Komponist, bildender Künstler, Kirchenmaler, Galerist und Kulturförderer in den 84 Jahren seines Lebens geschaffen hat einschließlich der Wiedmann Bibel.

Axel Venn und Zenoni besuchten sich gegenseitig und stellten fest: Ihre Werke kommunizieren nicht nur miteinander, sie gehören zusammen. Jetzt kam der neue Impuls durch den verstorbenen Künstler Willy Wiedmann der diese Symbiose erweitert und neu inspiriert hat. Die Betrachter dürfen nun in den Ausstellungen das Zusammenspiel der drei Künstler auf sich wirken lassen: Alle drei Künstler sind humorvoll. Sie schätzen die Philosophie schätzen und haben eine pazifistische Grundhaltung. Gemeinsam ist, dass die Bilder aller drei Künstler unendlich weiterzugehen scheinen. Sie arbeiten abstrakt und fangen Emotionen ein. Alle drei lassen sich inspirieren von Musik. Auch bei Willy Wiedmann ist das so, der aus dem unendlichen Universum seine polykone Schaffenskraft schöpfte, in der er den für sich individuellen Malstil erfand.

Der gebürtige Ettlinger Willy Wiedmann (1929-2013) hat neben Kunst und Bildhauerei auch Musik studiert. Axel Venn studierte an der Folkwangschule für Gestaltung in Essen Design und freie Komposition. Er lebt und arbeitet in Berlin. Er ist Farbforscher, Designer und Farbkünstler. Er ist emeritierter Professor für Farbgestaltung und Trendscouting an der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst, Fakultät Gestaltung, in Hildesheim und häufiger Gastredner. Seine Arbeiten wurden mit Designpreisen und Innovation Awards ausgezeichnet. Er veröffentlichte mehr als 25 Bücher.

Raffaela Zenoni wurde in Altdorf (Uri) geboren und hat Pädagogik und Didaktik studiert, bevor sie in den konsularischen Dienst des Schweizer Außenministeriums trat. Parallel dazu malt sie. Sie hat in Bern den „Master of Fine Arts“ gemacht und blickt auf internationale Ausstellungen. Sie lebt und arbeitet in Berlin und Frankfurt am Main. Ihre Werke sind geprägt zwischen abstrahierenden Motiven und konkreter Gestaltung, zwischen figürlicher Intensität und explosiver farblichern Darstellung.

Am Freitag, 8. November wird die Ausstellung in der Galerie Wiedmann, Tuchmachergasse 6, um 19 Uhr eröffnet. Es sprechen Zeno Hammer und Martin Wiedmann über das Werk und Ernst Steinmann, der Schweizerische Generalkonsul in Stuttgart ein Grußwort. Am Samstag, 9. November, im Atelier Kunstraum Axel Venn in Berlin/Friedenau. Die Bilder sind bis 18. Januar 2020 zu sehen, www.galeriewiedmann.de.