Die „Heilbronner Stimme“ wurde Opfer von Hackern. Foto: dpa/Christoph Schmidt

Nach der Cyberattacke auf die „Heilbronner Stimme“ hofft die Mediengruppe, für Montag wieder eine reguläre Ausgabe produzieren zu können.

Der Cyberangriff auf die „Heilbronner Stimme“ sorgt bei der Stimme Mediengruppe weiter für Aufruhr. Nachdem am Samstag nur eine Notausgabe erschienen ist, hoffen die Verantwortlichen, in der nächsten Woche wieder eine reguläre Zeitung produzieren zu können.

Die IT-Abteilung und externe Cyberexperten arbeiteten derzeit daran, die lahmgelegten Systeme der „Heilbronner Stimme“ und weiterer Unternehmen wieder zum Laufen zu bekommen, sagte Chefredakteur Uwe Ralf Heer am Samstag der Deutschen Presse-Agentur.

Entscheidung am Samstag

Eventuell könne bereits Montag wieder eine reguläre Zeitungsausgabe erscheinen. Das entscheide sich aber erst im Laufe des Samstags. Parallel werde an Alternativlösungen gearbeitet, um die Produktion in den nächsten Tagen wieder aufzunehmen.

Die Mediengruppe war in der Nacht zum Freitag Opfer einer Cyberattacke. Dabei seien Computersysteme verschlüsselt worden. In einer am Samstag erschienenen Notausgabe hieß es, es liege ein Bekennerschreiben vor, was auf einen Erpressungsversuch hindeute. Es handle sich mutmaßlich um eine bekannte Cyber-Tätergruppe. Eine konkrete Lösegeldforderung sei bis Samstagmittag nicht eingegangen, sagte Heer. Die Polizei ermittle.

Internetseite erreichbar

Die Internetseite „stimme.de“ war auch am Samstag weiter erreichbar und mit aktuellen Meldungen ausgestattet. Die Mitarbeiter arbeiten Heer zufolge an ihren privaten Computern und wurden mit neuen Mailadressen ausgestattet.

Normalerweise werden nach Unternehmensangaben die „Heilbronner Stimme“, die „Hohenloher Zeitung“ und die „Kraichgau Stimme“ mit einer Auflage von 75 000 Exemplaren produziert. Zur Stimme Mediengruppe gehören aber auch die Unternehmen Pressedruck, Echo und RegioMail, die den Angaben zufolge ebenfalls von dem Cyberangriff betroffen sind.

Immer wieder waren deutsche Medienhäuser in den vergangenen Jahren Cyberangriffen ausgesetzt. Diese hatten teilweise wochenlang Auswirkungen unter anderem auf Zeitungsproduktionen.