Linkshänder Kai Häfner bringt die Erfahrung von 138 Länderspielen mit. Foto: IMAGO/Kessler-Sportfotografie/IMAGO/Gerhard Koffler

Vaterfreuden bei Handball-Nationalspieler Kai Häfner. Der Linkshänder vom TVB Stuttgart ist zum zweiten Mal Papa geworden. Das zweite EM-Spiel am Sonntag (20.30 Uhr/ZDF) in Berlin gegen Nordmazedonien dürfte er wohl verpassen.

In der Mercedes-Benz-Arena flogen noch die Bälle beim Training der Handball-Nationalmannschaft durch die Luft, da überbrachte Axel Kromer die frohe Botschaft: „Kais Sohn Matti ist am Freitagabend auf die Welt gekommen. Dem Kind geht es gut“, berichtete der Vorstand Sport des Deutschen Handballbundes (DHB). Ob Linkshänder Kai Häfner am Sonntag (20.30 Uhr/ZDF) im zweiten EM-Vorrundenspiel zum Einsatz kommt, ist eher unwahrscheinlich.

Alternative Nils Lichtlein

„Kai kann kommen. Er ist verfügbar. Wir müssen aber bewerten, ob es Sinn macht, ihn auf den Spielberichtsbogen zu schreiben. Alle anderen haben sich einige Trainingseinheiten lang auf den nächsten Gegner vorbereitet. Kais Fokus war ein komplett anderer“, sagte Kromer. Als Alternative steht neben U-21-Weltmeister Renars Uscins mit Nils Lichtlein ein weiterer Linkshänder parat, der gegen die Schweiz nicht zum Kader gehörte.

Der Rückraumspieler der Füchse Berlin war beim deutschen Triumph bei der U-21-Weltmeisterschaft im vergangenen Jahr zum besten Spieler des Turniers gewählt worden. Lichtlein wäre der fünfte Akteur, der bei der aktuellen EM sein Turnierdebüt in der A-Nationalmannschaft gibt. Einer davon ist auch Martin Hanne, der sich auf die Rückkehr von Häfner zum Team sehr freut: „Dann kann er für uns wieder den Papa spielen“, sagte der 21-Jährige und nahm den ältesten Spieler im Kader mit einem Augenzwinkern gleich in die Pflicht. Denkbare Variante ist, dass Häfner erst zum abschließenden Vorrundenspiel gegen Rekordweltmeister Frankreich am Dienstag (20.30 Uhr/ARD) in den Kader zurückkehrt.

Zunächst aber gilt die volle Konzentration dem Duell mit Nordmazedonien. „Es ist eine vermeintlich kleinere Aufgabe, aber es wäre furchtbar, wenn wir nicht alles investieren würden und ein, zwei, drei Prozent liegen lassen“, warnt Kromer. Nach dem Extremerlebnis vor der historischen Weltrekordkulisse von 53 586 Zuschauern im Fußballstadion von Düsseldorf wird von nun an wieder die gewohnte Hallenluft geschnuppert – vor „nur“ noch 13 571 Fans.

Zuschauer näher dran

Die Stimmung wird anders sein, aber mit Sicherheit nicht schlechter, schon gar nicht für die Spieler, da die Zuschauer viel dichter am Feld sitzen. Kromer jedenfalls erinnert sich liebend gerne an die WM 2019. „Damals ist in Berlin das Hallendach weggeflogen“, schwärmte der Sportvorstand. Und Linksaußen Rune Dahmke ergänzte: „Wir sind irgendwie auch alle ein bisschen froh, dass wir in diese gewohnte, mehr Hexenkessel-Atmosphäre in einer kleineren Halle kommen.“

Kai Häfner wird dabei sein – wahrscheinlich aber nur auf der Tribüne.