So soll das neue GSG einmal aussehen. Foto: Büro Schürmann+Schürmann/Stadt Stuttgart (z)

Das Geschwister-Scholl-Gymnasium in Sillenbuch wird baulich erweitert. Der Architektenwettbewerb wurde jetzt entschieden. Der Gemeinderat hat einen Kostenrahmen von 75,5 bis 80,5 Millionen Euro beschlossen

Sillenbuch - Der Realisierungswettbewerb für den Erweiterungsneubau des Geschwister-Scholl-Gymnasiums (GSG) in Sillenbuch ist entschieden. Im Vorfeld wurden aus den 80 eingegangenen Bewerbungen aus dem In- und Ausland 25 Bewerbergemeinschaften aus Architekten und Landschaftsarchitekten zur Teilnahme am Realisierungswettbewerb aufgefordert. Insgesamt 21 termingerecht eingereichte Arbeiten hatte die Jury unter dem Vorsitz von Professor Jörg Aldinger bewertet. Nun gibt es einen Siegerentwurf – und damit steht fest, wie das neue GSG nach seinem Umbau aussehen soll. Der Stuttgarter Gemeinderat hat für das Vorhaben einen Kostenrahmen von 75,5 bis 80,5 Millionen Euro beschlossen. Damit es die GSG-Sanierung eines der größten Schulbauprojekte in der Landeshauptstadt.

Attraktive Lern- und Lebensräume

Schon lang steht fest, dass das Gymnasium im Bestand saniert und um einen Neubauerweitert werden soll. Das Gebäude von 1976 ist stark in die Jahre gekommen und mittlerweile auch deutlich zu klein. Langfristig soll der Unterricht dort fünfzügig laufen. Aufgabe des Realisierungswettbewerbs war es, auf dem bestehenden Gelände unter Einbeziehung des zweigeschossigen Bestandsbaus ein modernes Schulgebäude mit rund 6200 Quadratmeter Programmfläche und ein adäquates Außenraumkonzept für die zukünftig fünfzügige Schule umzusetzen. Das innovative pädagogische Raumkonzept mit sogenannten Jahrgangsclustern, vielfältig nutzbaren Begegnungs- und Besprechungsflächen, einer großzügigen gemeinsamen Mitte sowie der Einbeziehung von Außenflächen in den schulischen Alltag ist das Ergebnis einer umfangreichen Beteiligung der Schulgemeinde und soll den Schülerinnen und Schülern nicht nur attraktive Lern- sondern auch Lebensräume bieten.

Bauarbeiten in Etappen

Dem Siegerentwurf, den federführend das Stuttgarter Büro Schürmann+Schürmann erarbeitet hat, gelingt es nach Ansicht der Jury „in hervorragender Weise“, mit der Platzierung eines vierstöckigen Neubaus im Süden des weitgehend erhaltenen und auf die zukünftigen Anforderungen umgestalteten Bestandsgebäudes ein Gebäudeensemble zu schaffen, „das die Qualitäten des Bestandes mit neuen Akzenten stärkt und gleichzeitig zusammen mit den Neubauten zu einem neuen Ganzen werden lässt“. Neubau und Altbau werden miteinander verbunden, letzterer wird umgestaltet und um ein drittes Stockwerk erhöht. Der Trakt, in dem sich Mensa und Aula befinden, bleibt bestehen, soll aber bis auf seine Betonhülle entkernt und dann neu gestaltet werden. Die Sporthalle bleibt wie sie ist.

Die umfangreichen Bauarbeiten sollen in Etappen bewerkstelligt werden: Erst kommt der Neubau, und wenn der steht, zieht die Schulgemeinschaft rüber, damit der Bestandsbau saniert werden kann. Bis zum ersten Spatenstich dauert es jedoch noch eine Weile. Aktuell läuft ein Bebauungsplanverfahren. Der Baubeginn könnte frühestens 2025 sein. Nicht nur äußerlich wird sich das GSG verändern, auch das pädagogische Konzept wird überarbeitet. Es sieht offene, flexible Räume und vielfältig nutzbare Begegnungs- und Besprechungsflächen vor.

Alle 21 Entwürfe werden online unter www.stuttgart.de in der Rubrik „Leben“ gezeigt.