Boris Johnson, Premierminister von Großbritannien Foto: dpa/Alberto Pezzali

Mithilfe eines monatelangen Lockdowns und eines Impfprogramms hatte Großbritannien nicht nur die Zahl der Neuinfektionen weit nach unten gedrückt. Die Delta-Variante sorgt aber seit einigen Wochen für einen gegenläufigen Trend.

London - Wegen der Ausbreitung der Delta-Variante ist die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Großbritannien auf den höchsten Stand seit mehr als vier Monaten gestiegen. Am Samstag meldeten die Behörden 18 270 neue Fälle - rund 2400 mehr als am Vortag und so viele wie seit dem 5. Februar nicht mehr. Im Vergleich zum vorigen Samstag hat sich die Zahl fast verdoppelt.

Mithilfe eines monatelangen Lockdowns und eines Impfprogramms hatte Großbritannien die Zahl der Neuinfektionen, Corona-Toten und Krankenhauspatienten weit nach unten gedrückt. Die hoch ansteckende Delta-Variante sorgt aber seit einigen Wochen für einen gegenläufigen Trend. Die für den 21. Juni geplante Aufhebung aller Corona-Maßnahmen wurde um vier Wochen verschoben.

Tempo bei der Impfkampagne

Die Regierung drückt wegen Delta bei der Impfkampagne aufs Tempo. Am Wochenende konnten sich Menschen landesweit ohne Anmeldung in Impfzentren eine Spritze setzen lassen. Es bildeten sich lange Schlangen. Insgesamt haben bisher mehr als 32,2 Millionen Menschen die für den vollen Impfschutz notwendigen zwei Dosen erhalten - gut 60 Prozent der Erwachsenen.

Für Aufsehen sorgte, dass etwa 2500 Menschen, die zwischen Februar und Mai ins Land kamen und danach positiv auf das Virus getestet wurden, von den Behörden nicht kontaktiert werden konnten. Sie hatten bei der Einreise falsch oder fehlerhafte Angaben zum Aufenthaltsort gemacht.