Foto: SSG/Angelika Mansfeld

. 2019 wurden in der Grabkapelle auf dem Württemberg 47 000 Gäste begrüßt – ein Rekordwert. Die Bilanz der diesjährigen Saison fällt coronabedingt zwar ernüchternd aus, doch das „Monument ewiger Liebe“ bleibt ein Besuchermagnet.

Rotenberg - Das „Monument ewiger Liebe“ zieht Jahr für Jahr mehr Besucher an. 2019 wurden in der Grabkapelle auf dem Württemberg 47 000 Gäste begrüßt – ein Rekordwert. Die Bilanz der diesjährigen Saison fällt coronabedingt ernüchternd aus.

„Wir durften den Berg und die Grabkapelle nicht in gewohntem Umfang öffnen“, bedauert Stephan Hurst, der als Leiter der Schlossverwaltung Ludwigsburg für die Rotenberger Grabkapelle zuständig ist. Dabei hatten sich die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg (SSG) besonders viel vorgenommen, denn 2020 jährte sich der Tag der Grundsteinlegung der Grabkapelle im Jahr 1820 zum 200. Mal. Dieses Jubiläum wollte man auf dem Württemberg gebührend feiern. Doch das Coronavirus hat Hurst und dem Team der Grabkapelle einen dicken Strich durch die Rechnung gemacht, die Entwicklung der Pandemie warf alle Pläne für große Veranstaltungen über den Haufen. „Aber wir haben das absolut Beste aus der Situation gemacht“, ist Hurst überzeugt.

Aktionen und Gastronomie gut angenommen

Den Corona-Auflagen begegnete das Team mit neuen Formaten, besonderen Aktionen und coronakonformen Angeboten. So war das SWR-Sinfonieorchester zu Gast mit seinen „1:1 Concerts“ für Klassik-Fans in der Grabkapelle, das Popbüro Baden-Württemberg gastierte mit einem Streaming-Konzert im Außenbereich. Nach der schrittweisen Wiedereröffnung im Mai konnten die Besucher bei freien Rundgängen das Monument auf eigene Faust erkunden – und sich dabei seit Juli von VfB-Torwartlegende Timo Hildebrandt führen lassen. Zumindest stimmlich. Die Staatlichen Schlösser und Gärten konnten ihn für die Aktion „Prominent im Monument“ gewinnen. „Er war unsere erste Wahl“, zeigt sich Kapellenverwalterin Christiane Grau noch immer begeistert. Auch bei den Gästen sei der Audio-Guide gut angekommen. Ebenso habe sich das neue „1819 Bistro“ im frisch sanierten Psalmistenhaus schnell zum beliebten Treffpunkt für Gäste und Einheimische entwickelt – nicht nur wegen des grandiosen Ausblicks über das Neckartal. „Mit unseren Aktionen und neuen Angeboten rund um die Grabkapelle ist es uns trotz Corona in diesem Jahr gelungen, viele schöne Momente für unsere Gäste zu schaffen“, sagt Christiane Grau im Brustton der Überzeugung. „Die Rückmeldungen waren alle enorm positiv.“

Als Wunschtrauort beliebt

Umso bedauerlicher sei, dass die Corona-Pandemie auch ein neues Angebot einschränkte: Ab Mai war es erstmals möglich, auf der Grabkapelle als neuem „Wunschtrauort“ des Stuttgarter Standesamtes zu heiraten. Im neu renovierten Priesterhaus fanden zwar einige standesamtliche Trauungen statt, das war jedoch aufgrund der Vorgaben nur in kleinem Rahmen möglich. Die Paare seien dennoch sehr glücklich gewesen, berichtet Christiane Grau. Stolz fügt die Kapellenverwalterin hinzu: „Für 2021 sind bereits fast alle Trautermine vergeben, und auch für unsere Infoveranstaltungen haben wir schon Anmeldungen“. Die Nachfrage sei trotz der unklaren Situation groß.