Freude über das gelungene Konzert: Bettina Anderle (Klavier), Sandra Eckert (Mozzosopran), Marianne Köhnlein-Göbel, Ulrike Holzwarth (Sopran), Anemone Jensen (Moderation), Christa Maria Hell (Sopran) (v.li.). Foto: Ev. Verein Quelle: Unbekannt

(red) - Von dieser Reise werden die rund 130 Mitreisenden sicherlich noch lange schwärmen. Die Münchner Sopranistin Christa Maria Hell, die Mezzosopranistin Sandra Eckert und die Sopranistin Ulrike Holzwarth nahmen ihre gebannt lauschende Zuhörerschaft mit auf eine musikalische Reise in die Welt der Oper, der Operette und des Musicals. Die drei Sängerinnen wurden dabei souverän von der Stuttgarter Klavierpädagogin und Korrepetitorin Bettina Anderle am Klavier begleitet. Als Reiseführerin durch diese bezaubernde musikalische Reise nahm Anemone Jensen die dankbaren Zuhörer mit zu den verschiedenen Reisezielen des Konzertes. Die Konzertreise führte von der deutschen über die Italienische und französische Oper zu den beschwingten Melodien aus Operette und Musical, von Europa bis nach Amerika. Mit Arien, Duetten und Terzetten brillierten die Musikerinnen und bereiteten der Zuhörerschaft ein traumhaftes Musikerlebnis.

Bereits mit der fulminanten Eröffnung „Stirb Ungeheuer!“, einem Terzett aus Mozarts Zauberflöte war klar, auf welch hohem Niveau der Konzertnachmittag stattfinden würde. Drei hoch ausgebildete, bestens aufeinander abgestimmte Stimmen, eine virtuose Klavierbegleitung und eine beachtliche schauspielerische Leistung, ließ die Zuhörer um Tamino, der von der Schlange, dem Ungeheuer, bedroht wurde, mitzittern.

Die Reise ging weiter mit Arien und Duetten aus „Figaro´s Hochzeit“, dem „Freischütz“, „Madame Butterfly“, dem „Troubadour“ über „Toska“, zu der Arie „Tu che die gel sei cianti“ aus „Turandot“, die bravourös von Ulrike Hozwarth vorgetragen wurde. Ein weiterer Höhepunkt vor der Pause war die Arie „Casta Diva“ aus der Oper „Norma“ vorgetragen mit der brillanten Stimme von Christa Maria Hell. Mit viel Charme und Esprit eröffnet Sandra Eckert nach der Pause mit der Arie „Draußen am Wall von Sevilla“ aus der Oper Carmen den bunten Reigen der Reiseziele aus der französischen Oper, der Operette und des Musicals. Mit der Zugabe „Nun füllet die Becher“ aus „La Traviata“ zeigten die vier Musikerinnen noch einmal ihr ganzes Können und bewiesen erneut, dieser Konzertnachmittag war eine Reise wert!

Seit wie vielen Jahren und wie viele ihrer hochkarätigen Konzerte Marianne Köhnlein-Göbel bereits für den Evangelischen Verein in Bad Cannstatt ehrenamtlich organisiert hat, weiß niemand mehr ganz genau.

Es begann irgendwann in den 80er Jahren im Raiser- Haus, dann seit zirka 2000 in der Stadtmühle und seit 2011 im großen Saal in der Brunnenstraße. Die ehemalige Konzert- und Opernsängerin und noch aktive Gesangslehrerin aktivierte in all den Jahren ihre Kontakte in die Welt der Klassischen Musik. Vor allem ihre Schülerinnen und Schüler, zum Teil inzwischen selbst studierte und anerkannte Sängerinnen und Sänger, traten bei diesen Konzerten immer wieder vor dem dankbaren Publikum des Evangelischen Vereins auf. Ziel dieser wohl einmaligen, jahrzehntelangen Konzertreihe ist es, Seniorinnen und Senioren, die oft nicht mehr aktiv am öffentlichen kulturellen Geschehen teilnehmen können, ein unvergessliches Kulturerlebnis zu bereiten.

Die hohe Qualität und das exzellente Klangerlebnis lockte über die Jahre auch eine stetig wachsende Zahl an Gästen zu den Konzerten. Ein wohl gelungenes Beispiel von Inklusion, ehrenamtlichem Engagement und dem verbindenden Charakter von Kultur und Musik.