Die Neuen beim SV Fellbach: Trainer Marco Fischer, Tugay Akgün, Kai Simon, Marco Schulz und Co-Trainer Michael Kienzle (hintere Reihe von links) sowie Aygün Plaste, Aristidis Perhanidis, Martin Nokaj, Mevlüt Köse und Daniel Reiser (vordere Reihe von links). Foto: Pixelfrog Quelle: Unbekannt

Von Sebastian Steegmüller

Stuttgart - Am Sonntag, 15 Uhr, startet der SV Fellbach in die neue Saison der Landesliga, Staffel 1. Zum Auftakt müssen die Kicker aus der Kappelbergstadt zur Spvgg Gröningen-Satteldorf. Eine schwere Aufgabe, dennoch muss den Anhängern des Fußballklubs nicht bange sein. Rund um das Max-Graser-Stadion hat sich in der Sommerpause einiges getan.

Die größte Veränderung hat sich an der Seitenlinie ergeben: Seit dieser Saison ist Marco Fischer neuer Trainer des SV Fellbach. Der 34-Jährige habe sich für den Verein entschieden, weil er schon in den ersten Gesprächen mit den Verantwortlichen auf einer Wellenlänge gelegen habe. „Zudem passt die Infrastruktur“, so der Coach. „Wir haben ein tolles Stadion und mehrere hervorragende Kunstrasenplätze, auch der Kader hat Potenzial.“ Fischer ist überzeugt, dass er in Fellbach einiges bewegen kann. Soll heißen: Mittelfristig peilt er den Aufstieg an.

In der bevorstehenden Spielzeit sei dieses Ziel jedoch noch vermessen. „Wir wollen in der oberen Tabellenhälfte landen und nicht, wie in den vergangenen Jahren, bis zum letzten Spieltag gegen den Abstieg spielen. Um ganz vorne reinzukommen, wird das Potenzial noch nicht reichen.“ Anwärter auf die Meisterschaft seien der TSV Crailsheim und der SKV Rutesheim. „Die üblichen Verdächtigen eben.“ Seinen Ex-Verein, die Spvgg 07 Ludwigsburg, könne er indes nur schwer einschätzen. „Sie haben zehn Neuzugänge. Da muss man abwarten, welche Rolle sie spielen werden.“

Fischer, der bis vor einem Jahr noch seine Fußballschuhe geschnürt hat und unter anderem den TSV Münster als Spielertrainer in die Landesliga geführt hat, wird in Fellbach wohl nicht mehr gegen den Ball treten. Obwohl er mit 34 Jahren noch im besten Fußballalter ist, sei diese Zeit definitiv vorbei. Stattdessen will sich der Familienvater, der in Bad Cannstatt lebt, voll auf seine Rolle am Spielfeldrand konzentrieren. Zumal er überzeugt ist, auch so im Mittelfeld stark genug besetzt zu sein. Mit Neuzugang Marco Schulz beispielsweise, den Fischer aus Ludwigsburg mit nach Fellbach gebracht hat. Der Offensivakteur ist vielen Stuttgarter Bezirksligisten nur allzu gut in Erinnerung. Schließlich hat er im Trikot von Münster regelmäßig deren Abwehrreihen zerlegt, allein in der Saison 2014/2015 hat er für die Grünhemden 31 Treffer erzielt.

Große Stücke setzt Fischer auch auf Kapitän Manuel Schmid und Timo Marx. Die beiden Spieler seien seine zentrale Achse. Am Sonntag stehen sie nicht zur Verfügung, dennoch habe er keine Bauchschmerzen vor dem Auswärtsspiel in Gröningen-Satteldorf. Ihr Ersatz habe zuletzt überzeugt. Zugleich sei man vor dem Gegner gewarnt. Im Pokal haben die Spvgg-Akteure zwei Landesligisten geschlagen, dabei zehn Tore geschossen und nur eines kassiert. Fellbach hat indes 4:5 gegen Pflugfelden in der Verlängerung verloren. Für Fischer alles Vorgeplänkel. Grundsätzlich sei sein Team körperlich fit, auch die Neuen wurden gut integriert. „Die Vorbereitung, die bei uns sehr gut gelaufen ist, sagt aber nichts aus.“ Letztlich zähle die Leistung am Sonntag. „Klar ist, wir müssen ordentlich Gas geben, um etwas mitzunehmen.“

Der Kader

Neuzugänge: Tugay Akgün (Viktoria Backnang), Lucas Gehret, Philipp Gutsche, Kai Simon (alle eigene Zweite Mannschaft), Kai Helmle, Marco Schulz (beide Spvgg 07 Ludwigsburg), Mevlüt Köse (ASV Botnang), Martin Nokaj, Aygün Plaste (beide SGV Freiberg), Daniel Reiser (VfB Neckarrems), Aristidis Perhanidis (TSV Plattenhardt).

Abgänge: Maurice Klaus (FSV Waiblingen), Patrick Kolodziej (pausiert), Marius Güra (GSV Maichingen), Tolunay Virit (N.A.F.I. Stuttgart), Ferdi Ayaz (unbekannt).

Stamm der Mannschaft: Tor: Yusaburo Matsuoka, Philipp Gutsche. Abwehr: Jan Ackermann, Tugay Akgün, Thomas Doser, Lucas Gehret, Enrico Mosca, Manuel Schmid, Timo Marx, Mevlut Köse, Aygün Plaste. Mittelfeld: Kai Helmle, Philipp Hörterich, Mario Mutic, Martin Nokaj, Philipp Röseke, Giuseppe Saltarelli, Marco Schulz, Kai Simon, Jamie Miller, Aristidis Perhanidis. Angriff: Christian Buck, Burak Yalman, Daniel Reiser, Robin Binder, Filip Jaric.

Trainer: Marco Fischer (zuvor Spvgg 07 Ludwigsburg).

Saisonziel: Obere Tabellenhälfte.

Meisterschaftsfavorit: TSV Crailsheim.