Harry Kane erzielte gegen Augsburg zwei Treffer. Foto: AFP/CHRISTOF STACHE

Diesmal stolpert der FC Bayern nicht über Angstgegner Augsburg. Harry Kane bleibt bei seinem Heim-Debüt in der Bundesliga lange unauffällig. Am Ende erleben 75 000 Fans eine Kane-Show.

Harry Kane hat mit dem FC Bayern seine erste Heim-Party gefeiert. Der Kapitän der englischen Nationalmannschaft führte die Münchner in seinem neuen Fußball-Wohnzimmer mit einem Doppelpack beim ungefährdeten 3:1 (2:0) gegen den FC Augsburg zum zweiten Bundesligasieg in der noch jungen Saison.

Vor 75 000 begeisterten Fans in der ausverkauften Allianz Arena blieb der mehr als 100 Millionen Euro teure Neuzugang am Sonntag bei seinem Heimdebüt in der Bundesliga erst bei einem Handelfmeter (40. Minute) cool, später erhöhte der 30-Jährige (69.) noch. Es waren seine Bundesligatreffer zwei und drei. Einen Kopfball setzte Kane, der erst vor wenigen Tagen zum vierten Mal Vater geworden war, in der 85. Minute neben das Tor.

Felix Uduokhai mit dem Eigentor

Die Augsburger waren eine Woche nach dem spektakulären 4:4 gegen Borussia Mönchengladbach durch ein Eigentor von Felix Uduokhai (32.) unglücklich in Rückstand geraten, hätten am Ende aber noch höher verlieren können. Dem eingewechselten Dion Beljo (86.) glückte nur noch der Ehrentreffer.

Die Bayern-Bosse um Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge schauten auf der Tribüne ganz selig, als XXL-Transfer Kane zum ersten Mal die Fans auch in der Allianz Arena mit einem Tor verzückte. Nach Rücksprache mit dem Video-Schiedsrichter entschied Referee Daniel Siebert auf Handspiel im Strafraum beim Augsburger Niklas Dorsch. Der von Tottenham Hotspur verpflichtete Kane versenkte zwei Wochen nach seinem unglücklich verlaufenen Heimdebüt im Supercup gegen RB Leipzig (0:3) sicher und wurde von seinen Teamkollegen abgeklatscht.

Daniel Peretz auf der Tribüne

Dem von Maccabi Tel Aviv neu verpflichteten Torhüter Daniel Peretz gefiel Kanes erste Tor-Kostprobe vor heimischen Fans ebenfalls. Der 23-Jährige saß aber noch in Zivil auf der Tribüne. Zuvor fehlten seinen neuen Teamkollegen die zündenden Ideen. Die gerne als Bayern-Schreck titulierten Augsburger, die sogar zwei der vergangenen fünf Bundesligaspiele gegen den großen Nachbarn gewonnen hatten, ließen die Münchner dank cleverer Raumaufteilung und hoher Laufbereitschaft lange keinen Raum zum Durchkommen. Ermedin Demirovic (27.) hatte bis dato sogar die beste Torchance, als er Noussair Mazraoui einfach an sich abprallen ließ, dann aber links verzog.

Erst ein Billardtor beruhigte die Bayern-Seele im Stadion. Serge Gnabry, der für den am Oberschenkel verletzten Jamal Musiala in der Offensive auflief, bediente den erneut sehr spielfreudigen Leroy Sané. Dessen Schuss wurde von Augsburgs Torhüter Finn Dahmen über Uduokhai abgelenkt, landete dann am Innenpfosten und kullerte doch ins Tor.

Pavard nicht im Bayern-Kader

Ohne Benjamin Pavard im Kader, der noch bis zum Ende der Transferperiode am Freitagabend zu Inter Mailand wechseln will, rollte der Bayern-Express weiter. Die Augsburger wehrten sich aber weiter, sie hielten die Ordnung. Dahmen zeichnete sich reaktionsschnell bei einem Kopfball Gnabrys (63.) aus, Sané (68.) schlenzte einen herrlichen Ball nur an den Pfosten. Kane machte es indes besser und spitzelte den Ball nach einem Pass von Alphonso Davies ins Tor. Wieder küsste der Stürmerstar obligatorisch seinen Ehering. Der späte Gegentreffer brachte die Bayern nicht mehr in Bedrängnis.