Mehr als ein Jahrzehnt formte Eberhard Trautner (l.) die Torhüter des VfB – und feierte mit Timo Hildebrand 2007 die Deutsche Meisterschaft. Foto: imago/Sportfoto Rudel

Der langjährige Keeper und Torwarttrainer des VfB hat in dieser Woche seinen Dienst bei einem deutschen Proficlub angetreten – wo er auch mit seinem Sohn zusammenarbeiten wird.

Abseits der ganz großen Aufmerksamkeit hat Eberhard Trautner den Dienst bei seinem neuen Verein angetreten. Ohne offizielle Vorstellung, in der zweiten Reihe auf dem Trainingsplatz am Geißbockheim, die rote Mütze weit ins Gesicht gezogen: Die langjährige Torwart-Institution des VfB Stuttgart ist ab sofort beim 1. FC Köln für die Torhüter der U 21 zuständig, die in der Regionalliga West an den Start geht. Darüber hinaus übernimmt er eine Rolle als Ausbilder im Nachwuchsleistungszentrum.

Das Engagement im Rheinland bedeutet für den 56-jährigen Ex-Profi die Rückkehr nach Deutschland, nachdem er zuvor drei Jahre lang in Belgien bei KV Oostende als Torwartkoordinator gearbeitet hat. Der Heimat- und Herzensverein des gebürtigen Bad Cannstatters aber, da würde wohl niemand widersprechen, ist und bleibt der VfB. Ewig lange 35 Jahre war Trautner ununterbrochen für die Stuttgarter im Einsatz. Als Spieler wurde er 1984 Deutscher A-Jugend-Meister, kam dann in vielen Jahren als Ersatztorhüter bei den Profis auf immerhin 32 Bundesliga-Einsätze.

Zusammenarbeit mit Sohn Tobias in Köln

Nach dem Karriereende folgte der nahtlose Übergang: Von 2001 an war Trautner zehn Jahre lang Torhütertrainer der Stuttgarter Profi-Mannschaft, formte unter anderem Timo Hildebrand. Nach der Verpflichtung von Andreas Menger als neuem Torwartcoach fungierte er ab 2011 fünf Jahre als Koordinator beim VfB, ehe er in dieser Rolle vier Jahre bei RB Leipzig tätig war. Es folgten die Auslandsstation in Belgien und nun die Aufgabe in Köln.

Dort arbeitet Trautner unter dem neuen U-21-Chefcoach Evangelos Sbonias, der zuletzt die SG Sonnenhof Großaspach trainiert hatte – und mit dieser in der vergangenen Saison lange der einzige Konkurrent der Stuttgarter Kickers um Platz eins in der Oberliga gewesen war.

Ein kurioser Randaspekt: In Köln wird Trautner auch seinen Sohn Tobias (28) trainieren, der seit März 2022 die Nummer drei der Kölner zweiten Mannschaft ist und früher für die Stuttgarter Kickers aktiv war – unter anderem 2019/20 als Stammtorhüter der ersten Mannschaft in der Oberliga.

Auf die nun anstehende Zusammenarbeit dürfte sich Tobias Trautner ganz besonders freuen. „Mein Vater ist für mich der beste Torwarttrainer der Welt“, hatte er im Interview mit unserer Redaktion 2019 gesagt. „Es gibt keinen anderen Menschen auf der Welt, der mich auch nur ansatzweise so geprägt hat.“ Jetzt soll Trautner in Köln gleich mehrere Torhüter formen.