Die Pump-Track-Anlage in Steinheim ist 2022 eröffnet worden. Foto: Archiv (avanti)

Pump-Track, Slack-Lines, Boule-Bahn, Boulder-Bereich, Trampoline . . . Mit großer Bürgerbeteiligung plant Großbottwar ein neues Freizeitgelände.

Schulen und Kitas, aber auch Freizeitmöglichkeiten sind für eine Stadt ein Standortvorteil. In Großbottwar gibt es seit vielen Jahren die „Stadt am Bach“, einen tollen Spielplatz, der mit großem ehrenamtlichen Engagement kreiert und betreut wird. Jetzt geht es in die nächste Runde: Die „Stadt am Bach“ soll einen großen neuen Stadtteil bekommen.

Dieser wird unter anderem mit einem Pump-Track ausgestattet sein. Ein Freizeitangebot, das sich in der Region und darüber hinaus immer größerer Beliebtheit erfreut. Erst 2022 hat Steinheim eine solche Anlage eingeweiht, in den Jahren zuvor unter anderem Affalterbach, Kornwestheim, Eglosheim oder Poppenweiler.

Entstehen soll das neue Freizeitgelände in Großbottwar im Sportgebiet Winzerhäuser Tal. Nachdem dort die ehemaligen Tennisplätze seit mehreren Jahren ungenutzt sind, entstand die Idee, die „Stadt am Bach“ weiterzuentwickeln. Erste Pläne der Landschaftsarchitektin Regina Traub aus dem Jahr 2019 wurden zur Grundlage einer immensen Bürgerbeteiligung, die vom Verein „Miteinander attraktives Großbottwar“ (MAG) begleitet wurde. Knapp 13 Prozent der Bürger aus allen Altersklassen nahmen an der Umfrage teil, was ein guter Wert für eine solche Erhebung ist, wie der Bürgermeister Ralf Zimmermann betonte.

Ihre Anregungen sind in einen Vorentwurf eingeflossen, der nun im Gemeinderat vorgestellt wurde. Demnach soll genau auf der Fläche der Tennisplätze die knapp 30 mal 40 Meter große Pump-Track-Anlage gebaut werden. Auf der Auf- und Ab-Strecke ist es das Ziel, ohne zu pedalieren unter Ausnutzung des stark welligen Längsprofiles durch koordinierte, „pumpende“ Auf- und Abwärtsbewegungen des Körpers Geschwindigkeit aufzubauen. Neben Mountainbikes und BMX-Rädern können Pumptracks auch mit Laufrädern, Scootern, Skateboards, aber auch – schmalspurig – mit Inlineskates befahren werden.

Seilrutsche, Tischtennisplatten, Slack-Lines . . .

Neben der Pump-Track-Anlage im oberen Bereich des Geländes sollen eine Basketball-Zielwand und ein Chill-Deck gebaut werden. Seitlich davon, wo das Gelände steil abfällt, ist eine Boulderwand geplant. Über einen gewunden Weg geht es außerdem weiter vorbei an einer Seilrutsche, Tischtennisplatten, Slack-Lines und Trampolinen bis zu einer Boulebahn am unteren Ende des Geländes. Dort soll auch eine Schutzhütte und möglicherweise ein Trinkwasser-Spender stehen. Auch eine Kletterfläche mit Seil-Wirrwarr sowie weiteren Kraxel- und Rutschmöglichkeiten ist geplant.

Klar ist auch, dass das Ganze nicht ganz billig ist. Die derzeitige Kostenschätzung liegt bei mehr als 800 000 Euro. Die Großbottwarer hoffen allerdings, dass sie im Rahmen des Förderprogrammes Landschaftspark von der Region Stuttgart bis zu 50 Prozent des Preises zugeschossen bekommen.

Nach den Sommerferien soll der Antrag für die Förderung gestellt werden. Bis zum kommenden Februar sollte im besten Falle die Bewilligung da sein. Dann kann es gleich mit der Auftragsvergabe weitergehen, ehe im Sommer 2024 der Bau des neuen Freizeitgeländes starten kann. Dieser wird ein gutes Jahr dauern: Im Herbst 2025 könnten Pump-Track, Boule-Bahn, Slack-Lines, Boulderwand und Co. eingeweiht werden.