Beim Feuerseefest gibt es eine Menge gutes Essen. Foto: Lichtgut - Ferdinando Iannone/Ferdinando Iannone

Live-Musik, Leckereien und urbanes Flair: Beim Feuerseefest gab es am Freitagabend einen großen Andrang.

„Smells like Kochbanane“, verkündet eine junge Frau ihrer Freundin und inhaliert die Düfte, die vom Stand des Restaurants Patacon Obi herüberwehen. Ob Puff Puff (eine Art westafrikanische Krapfen) oder Couscous, Grillgemüse-Sandwich, Maultasche, Humus oder Roastbeef – auf dem Feuerseefest herrscht kulinarische Vielfalt. Das kommt an.

Wer von der Roten Kapelle aus zur Musikbühne hinter der Johanneskirche gelangen will, muss sich am Abend seinen Weg durch hungrige Wartende und neugierige Flaneure bahnen. Auch die Bierbankgarnituren unter den Platanen sind dicht besetzt. Micha (34) ist mit Kollegen da. Es sei der perfekte Einstieg ins Wochenende, sagt er. Zumal bei diesen Temperaturen. Man wisse ja nicht, wie oft man dieses Jahr noch so draußen sitzen könne. Vor der Live-Stage wird selbstredend gestanden. Besser noch das Tanzbein geschwungen. Soulicate animieren den Bewegungsdrang mit allerhand Coverversionen alter und jüngerer Klassiker. Sänger Roland Schubert gibt mit Sonnenbrille und Bläserunterstützung den „Soul Man“. Seine Kollegin stimmt „Back To Black“ von Amy Winehouse an. Ein älteres Paar wagt den Engtanz und selbst weiter hinten, wo das Gemurmel fast so laut ist wie die Musik, kann sich ein Herr nicht verkneifen, lautstark einzustimmen: „And I go back to…“

Gute Stimmung, gutes Essen

Die Stimmung ist gut. Auch Christof Wiest, Gitarrist der Tübinger Band SuitUp!, die den Abend eröffnete, blickt sehr zufrieden auf das Gastspiel zurück: „Es war ein großer Spaß, das Feuerseefest-Wochenende mit fettem Neckar-Ska einzuläuten“, schwärmt er. „Bestes Wetter, gelöste Stimmung, eine Crowd mit tanzenden Menschen vom Kleinkind bis zur Oma - was will man mehr? Wir kommen gerne wieder!“

Ringo Mosch möchte die Menschen ebenfalls bewegen. Der Geschäftsführer von Sanogym zählt zu den Initiatoren des Fests und lädt mit Slacklines zum Austesten der eigenen Balance ein. Mosch, ein Verfechter des neozentrierten Trainings, möchte den Leuten, besonders dem Westen, wo Sanogym nach wie vor seinen Hauptsitz hat, etwas zurückgeben und für eine neue Bewegungskultur werben. Wer lieber sitzt, kommt ebenfalls auf seine Kosten: Unter dem Zeltling des Unternehmens gibt es kostenlose Nackenmassagen. Für Daniel (38) ist der Abend die „Verlängerung des Weindorfs“. Er genießt mit Freunden, die Auswahl an regionalen Weinen wie den Grauburgunder vom Weingut Schnaitmann oder einen Essenziell Rosé von Jungwinzer Jens Zimmerle. Nebenan wird Bio-Gulaschsuppe gereicht.

Qualität wird durch die Bank großgeschrieben. Handgemachtes dominiert. Auch auf dem Kunsthandwerkermarkt. Ein bisschen vom urbanen Flair des Stuttgarter Westens ist rund um den See aufgepoppt. Entsprechend groß ist die Zahl jüngerer Menschen, die sich auf dem Fest wohlfühlen. Auch auf den langgestreckten Sitzbänken am Wasser. Viele haben sich hier mit einem Getränk niedergelassen, um zu plauschen und den Freitag entspannt ausklingen zu lassen.