Die Polizei auf Mallorca hat eine Deutsche verhaftet, nachdem ihr Ehemann starb. Foto: imago images/Eibner/Eibner-Pressefoto/Dimitri Drofit via www.imago-images.de

Eine 65-jährige Deutsche ist auf Mallorca wegen unterlassener Hilfeleistung festgenommen worden. Während sich ihr Mann auf der spanischen Ferieninsel im Sterben befand, soll sie geputzt haben.

Die Polizei auf Mallorca hat eine Deutsche nach dem Tod des Ehemannes wegen unterlassener Hilfeleistung festgenommen. Während sich ihr 73-jähriger Mann auf der spanischen Ferieninsel im Sterben befand, soll die 65-Jährige geputzt haben, statt Erste Hilfe zu leisten oder den Notruf zu wählen. Die Polizeieinheit Guardia Civil (Zivilgarde) bestätigte am Dienstag auf Anfrage einen entsprechenden Bericht der Regionalzeitung „Diario de Mallorca“.

Die Festnahme der Frau sei am Samstag erfolgt. Als Polizisten die Leiche in einer Wohnung in Can Picafort im Norden der Urlaubsinsel begutachteten, sei ihnen der Fall schnell merkwürdig vorgekommen, schrieb „Diario de Mallorca“. Der Körper wurde dem Bericht zufolge offenbar bewegt, Blutflecken seien weggewischt worden, hieß es.

Zudem habe die Leiche des Ehemannes Wunden am Kopf aufgewiesen. Die Gerichtsmediziner und später auch die Autopsie bestätigten jedoch, dass der Deutsche an inneren Blutungen gestorben sei, die er in Folge einer langjährigen Krankheit erlitten habe. Allerdings geht die Polizei davon aus, dass die Frau nichts unternommen habe, als sich der Zustand ihres Mannes nach und nach verschlechtert habe.

Das spanische Strafgesetzbuch sieht bei unterlassener Hilfeleistung bis zu 18 Monate Haft und ein Bußgeld vor. Haftstrafen bis zu zwei Jahre werden in Spanien in der Regel zur Bewährung ausgesetzt. Das Paar wohnte auf der Insel.