Einmal aufgehellt bitte – das funktioniert in der Friseurbranche bei den Haaren der Kundinnen. Die Stimmung in vielen Salons ist deutlich dunkler. Foto: imago/imagebroker

Aus Not schließen etliche Friseurinnen und Friseure in der Region ihr eigenes Geschäft, um für andere Friseure zu arbeiten. Von der Politik fühlen sie sich im Stich gelassen. Was steckt dahinter?

Zum Monatsende schließt Sabine Müller ihr Geschäft in einer Einkaufsstraße in einem Stuttgarter Stadtteil. Sie möchte nicht, dass ihr richtiger Name und das Viertel in der Zeitung steht, „zu viel Gerede“, wie sie sagt. Zwei Friseurinnen beschäftigte sie zuletzt, eine in Vollzeit, die andere als Minijobberin. Als im Juni die Vollzeit-Fachkraft kündigte, fand sie keinen Ersatz – aller Mundpropaganda und Anfragen bei Arbeitsagentur und Innung zum Trotz. „Das hat sich bei den Fixkosten für die Miete nicht mehr gerechnet, ich müsste viel mehr Umsatz machen“, sagt sie. 15 Jahre lang hatte sie ihren Salon geführt.