Eine Hauswand stürzt bei der Explosion ein. Foto: Lichtgut/i

Die Netze BW lässt die Straße aufgraben, um nach einem Leck in der Leitung zu suchen. Am Donnerstagnachmittag kann sie einen ersten Erfolg dieses Teils der Ursachensuche vermelden.

– Es ist für alle in der Umgebung der Vaihinger Katzenbachstraße keine ruhige Nacht gewesen: Die ganze Nacht hindurch gingen die Arbeiten rund um das Haus weiter, in dem es am Mittwochnachmittag zu einer Explosion gekommen war. Zum einen wurde mit Hilfe des Technischen Hilfswerks bereits am Abend begonnen, die einsturzgefährdeten Gebäudeteile abzureißen. Zum anderen ließ die Netze BW im Untergrund suchen: Über der Straßenoberfläche war am Mittwoch eine erhöhte Gaskonzentration gemessen werden. Das legte den Verdacht nahe, dass eine Gasleitung, die dort im Untergrund verläuft, undicht wäre. Die Stelle in der Gasleitung, durch die das Gas möglicherweise ausgeströmt sein könnte, wurde am Donnerstagnachmittag gefunden. Man habe die betroffene Leitung erfolgreich abtrennen können. Das hat für Anwohnerinnen und Anwohner die angenehme Folge, dass sie nach knapp 24 Stunden wieder an der Stromversorgung angeschlossen sind. Bei drei Häusern sei die Gasversorgung wegen des abgetrennten Leitungsteils jedoch noch unterbrochen.

Eine Gasexplosion gilt als wahrscheinlich, dabei ist eine Tatsache bemerkenswert: Das Haus, in dem sie sich ereignete, hatte laut dem Energieversorger Netze BW überhaupt keinen Gasanschluss. Wie es dennoch zu einer Explosion in dem Haus kommen konnte, muss untersucht werden.

Das Energieversorgungsunternehmen hatte am Mittwoch auch in mehreren Häusern nahe der Unglücksstelle die Gaskonzentration gemessen. Alle Häuser seien gasfrei. Nur in einem Fall habe man am Mittwoch eine erhöhte Konzentration festgestellt. Das Haus sei belüftet worden.

Die Gasversorgung in dem Gebiet war laut der Netze BW zu keinem Zeitpunkt unterbrochen. Lediglich der Strom sei abgestellt gewesen. Dennoch hatten mehrere Haushalte am Abend und in der Nacht keine Heizung, da die Heizungsanlagen nur mit Strom funktionieren.

Die Explosion geschah am Mittwoch gegen 13.20 Uhr. Schon als die Feuerwehr ankam, war die Seitenwand des Hauses zur Straße hin eingestürzt. Zum Zeitpunkt der Explosion war eine 58 Jahre alte Bewohnerin im Haus. Sie konnte sich selbst in Sicherheit bringen und wurde leicht verletzt in ein Krankenhaus gebracht. Zunächst war noch ein kleiner Hund vermisst worden, binnen kurzer Zeit konnte die Feuerwehr ihn aber aus dem Haus holen. Durch die Explosion war auch ein Brand ausgebrochen, den die Feuerwehr nach gut einer Stunde gelöscht hatte.