Die Führung der Deutschen Staatspartei 1930 (v. li.): Erich Koch-Weser, Josef Winschuh, Erich Glimm und Artur Mahraun Foto: ullstein bild

1933 flieht der ehemalige Justizminister der Weimarer Republik, Erich Koch-Weser, vor den Nationalsozialisten nach Brasilien. Im Urwald schlägt sich‚ der Politiker als Farmer durch – und schreibt an einer Verfassung für ein Deutschland nach Hitler.

Am 26. November 1933 warteten die „Basler Nachrichten“ mit einer scheinbar beiläufigen, in ihrer Tragweite aber weit über das eigentliche Ereignis hinausgehenden, Meldung auf. Unter der Überschrift „Der frühere Demokratenführer Koch-Weser verlässt Deutschland“ informierte die Zeitung über die Ausreise eines vormals hochrangigen Politikers, ins Exil getrieben von den Nationalsozialisten. Nicht nur Juden mussten sich vor dem NS-Regime ins Ausland retten, auch politische Gegner der Nazis sahen sich genötigt, ihre Heimat zu verlassen.