Ein zerstörtes Gebäude in Antakya in der Türkei. Foto: dpa/Khalil Hamra

Die Zahl der Toten nach den Erdbeben in der Türkei und in Syrien steigt weiter, bis zum Freitagmittag auf mehr als 22.000 Opfer. Und auch Tage nach den schweren Beben werden noch immer Tausende unter den Trümmern vermutet.

Die Zahl der Toten nach den Erdbeben im türkisch-syrischen Grenzgebiet ist auf mehr als 22 000 gestiegen. Alleine in der Türkei seien 18 991 Menschen ums Leben gekommen, sagte Präsident Recep Tayyip Erdogan am Freitag in Adiyaman. Aus Syrien wurden zuletzt 3384 Tote gemeldet.

Erdogan bezeichnete das Erdbeben als eine der größten Katastrophen in der Geschichte der Türkei. Man habe mehr als 76 000 Menschen aus dem Erdbebengebiet heraus in andere Provinzen evakuiert.

Das erste Beben hatte am frühen Montagmorgen mit einer Stärke 7,7 das Grenzgebiet erschüttert. Am Mittag folgte dann ein weiteres Beben der Stärke 7,6 in der Region. Nach Angaben der türkischen Katastrophenschutzbehörde Afad gab es seitdem mehr als 1000 Nachbeben.

Mehr als 100.000 Helfer in der Türkei im Einsatz

Rettungskräfte kämpfen seitdem gegen die Zeit. Mit jeder Stunde, die seit dem Erdbeben verstreicht, sinken die Chancen, Überlebende unter den Trümmern zu finden.

Mehr als 100.000 Helfer sind in der Türkei nach Regierungsangaben im Einsatz. Sie werden von Suchhunden unterstützt. Retter in Syrien vermuten, dass auch dort Hunderte Familien unter den Trümmern begraben sind. Eines der am schwersten betroffenen Gebiete in dem Land ist die von Rebellen kontrollierte Region Idlib.

Die Assad-Regierung beherrscht inzwischen wieder rund zwei Drittel des zersplitterten Landes. Die Erdbebenkatastrophe traf im Norden Gebiete unter verschiedener Kontrolle, was Helfern die Arbeit zusätzlich erschwert.