Eine berufliche Auszeit für den Nachwuchs - das macht das Elterngeld möglich. Väter und Mütter nutzen es allerdings sehr unterschiedlich.
Rund 1,8 Millionen Frauen und Männer in Deutschland haben im Jahr 2023 Elterngeld erhalten. Weiterhin gebe es erhebliche Unterschiede zwischen Frauen und Männern bei der geplanten Bezugsdauer der Familienleistung, teilte das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden mit.
Die durchschnittliche Dauer des geplanten Bezugs von Elterngeld lag 2023 nach Angaben der Statistiker bei Frauen bei 14,8 Monaten und stieg damit weiter an. 2021 und 2022 waren es jeweils 14,6 Monate (2020: 14,5 Monate, 2019: 14,3 Monate). Bei Männern war die durchschnittlich angestrebte Bezugsdauer mit 3,7 Monaten deutlich kürzer und blieb damit weitgehend konstant (2022: 3,6 Monate; 2019 bis 2021: 3,7 Monate). Wie das Statistische Bundesamt weiter mitteilte, ging die absolute Zahl der Männer mit Elterngeld-Bezug im Vorjahresvergleich um 20.000 oder 4,1 Prozent auf 462.000 zurück. Die Zahl der Frauen ging demnach um 59.600 oder 4,4 Prozent auf 1,3 Millionen zurück.
Baden-Württemberg bei Väteranteil auf Platz zwei
Der Väteranteil gibt den Anteil der männlichen Bezieher an allen Elterngeld-Beziehenden an. Er blieb 2023 nahezu unverändert bei 26,2 Prozent (2022: 26,1 Prozent). Seit 2015 (20,9 Prozent) sei dieser Wert kontinuierlich gestiegen, hieß es. Er würde 50 Prozent betragen, wenn bei allen Kindern sowohl der Vater als auch die Mutter gleichermaßen Elterngeld beziehen würden, erläuterte das Bundesamt.
Sachsen war 2023 Spitzenreiter im Bundesvergleich mit einem Väteranteil von 30,1 Prozent, gefolgt von Baden-Württemberg (28,4 Prozent), Bayern (28,2 Prozent) und Thüringen (28,1 Prozent). Am niedrigsten lag der Wert im Saarland mit 20,4 Prozent.
Erstmals seit der Einführung der Statistik wurden auch Zahlen zu Alleinerziehenden veröffentlicht. Demnach waren im Jahr 2023 unter den rund 1,8 Millionen Menschen, die Elterngeld erhielten, rund 50.400 Personen alleinerziehend. Mit 49.300 waren 97,8 Prozent davon Frauen.