In Ludwigshafen wurde den Ermordeten gedacht. Foto: dpa/Uwe Anspach

Am vergangenen Dienstag tötet ein 25-Jähriger in Ludwigshafen zwei Männer mit einem Küchenmesser und verletzt einen weiteren schwer. Nun hat die Stadt der Ermordeten gedacht, der Verdächtige wurde inzwischen von einer Klinik in ein Gefängnis verlegt.

Eine Woche nach dem Messerangriff mit zwei Toten in Ludwigshafen hat die Stadt in Rheinland-Pfalz in einer Kirche unweit der beiden Tatorte der Opfer gedacht. Bei einer Andacht versammelten sich über 200 Menschen am Dienstag zum Gebet und zündeten Kerzen an. „Weil es unfassbar ist - darum kommen wir jetzt zusammen“, sagte die evangelische Pfarrerin Kerstin Bartels. „Zwei Menschen haben durch ein brutales Verbrechen ihr Leben verloren.“ Unter den Gästen der Andacht waren auch Landessozialminister Alexander Schweitzer und Ludwigshafens Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck (beide SPD).

Bei der Tat am vergangenen Dienstag waren zwei Männer mit einem großen Küchenmesser getötet worden, ein weiterer Mann wurde schwer verletzt. Der Täter ging laut Polizei mit äußerster Brutalität vor. Der Tatverdächtige, ein 25 Jahre alter Somalier, wurde bei der Festnahme angeschossen und zunächst in einem Krankenhaus behandelt.

Der Täter soll unter anderem „Allahu Akbar“ gerufen haben

Der Mann sei mittlerweile in ein Gefängnis verlegt worden, teilte die Staatsanwaltschaft am Dienstag mit. Der Verdächtige habe sich weiterhin nicht zu den Vorwürfen eingelassen.

Zeugen hatten den Ermittlern berichtet, dass der Täter unter anderem „Allahu Akbar“ (Gott ist groß) gerufen haben soll. Dschihadisten und Salafisten benutzen den arabischen Ausdruck oft als „Schlachtruf“. Eigentlich handelt es sich aber um eine zentrale religiöse Formel des Islams, die seit Jahrhunderten von Muslimen weltweit verwendet wird.

Ein Sprecher der Anklagebehörde in Frankenthal (Pfalz) sagte auf Anfrage, der Generalbundesanwalt sei über den Vorfall informiert und habe um fortlaufende Benachrichtigung gebeten. Die Ermittlungen zur Motivlage dauern an. Nach ersten Erkenntnissen der Ermittlungsbehörden liegen allerdings keine Hinweise darauf vor, dass religiöse oder extremistische Motive bei der Tat eine Rolle spielten. Gegen den Verdächtigen erging ein Haftbefehl unter anderem wegen des Verdachts des zweifachen Mordes und eines weiteren versuchten Mordes.