Neue Moderatorin bei der Nacht der Lieder: Patrizia Moresco Foto: Christine Fenzl

„Die Nacht der Lieder“ feiert Jubiläum: Nach der Coronapause 2020 ist in diesem Jahr die 20. Benefizshow zugunsten der Aktion Weihnachten geplant. Der Vorverkauf startet an diesem Mittwoch.

Stuttgart - Im vergangenen Jahr wurde „Die Nacht der Lieder“ aufgrund der Pandemie abgesagt, auch die nachträglich organisierte Version unter neuen Hygienebedingungen war nicht mehr möglich. Diesmal gilt das Prinzip Hoffnung. Die Show, deren Einnahmen der Kunst- und Kulturarbeit in der Region zugute kommen soll, wird nach den aktuellen Bestimmungen der Landesregierung geplant – und muss bei Veränderungen eben anders arrangiert werden. Das ist der Alltag: Einfach tun, was geht.

Nach der Absage 2020 findet die 20. Show im 20. Jahr des Bestehens der Benefizreihe am 7. und 8. Dezember statt. Und weil in dem Zusammenhang gern mal falsch gerechnet wird, kurz zum besseren Verständnis: Der Mensch kommt als Null auf die Welt, eine Veranstaltung dagegen startet mit der Nummer eins. Deshalb wäre dieses Jahr eigentlich die 21. Ausgabe fällig. Dann aber hätten wir nicht unser schönes Doppeljubiläum.

In der Weihnachtszeit 2001 ging die erste, von Roland Baisch moderierte „Nacht der Lieder“ im neu gestalteten Metropol-Kino über die Bühne, damals auch als Hommage an das historische Film- und Showtheater in der Bolzstraße. Demnächst soll dieses legendäre Haus nach dem Willen der Eigentümerin, der Union Investment, in eine Kletterhalle umgebaut werden.

Im Metropol-Kino fing alles an

Schon die erste Show vor zwanzig Jahren präsentierte einen in der Stadt eher ungewohnt kontroversen Live-Mix vor der Kinoleinwand: Die Staatsopernsolistin Catriona Smith traf auf die Comedy-Band Die kleine Tierschau, die Marimba-Meisterin Jasmin Kolberg auf den jungen Rocksänger Eric Gauthier. Und viele waren erstaunt, wie leicht aus Unterschiedlichem Gemeinsames entsteht. In diesem Stil, der künstlerische Schubladen ignoriert, ging es auch nach dem Umzug 2004 ins größere Schauspielhaus der Staatstheater weiter. 2006 stieg in dieser Institution der sogenannten Hochkultur, die uns bei Bedarf bis heute spartenübergreifend unterstützt, erstmals der Balletttänzer und Musiker Eric Gauthier als Moderator/Entertainer auf die Showtreppe. 2007 wechselten wir wegen der Umbauarbeiten in der Bühne am Eckensee ins Theaterhaus, und bald schon waren zwei Abende nötig, um der Kartennachfrage gerecht zu werden. Zuletzt war der T1 mit fast 1000 Plätzen pro Abend immer frühzeitig ausverkauft.

Jetzt, nach 20 Jahren, müssen wir erstmals auf Eric Gauthier verzichten: Er ist mit seiner Theaterhaus-Company Gauthier Dance auf Tournee (Corona hat die Terminplanungen komplett verändert). Diesmal wird die Komikerin und Schauspielerin Patrizia Moresco „Die Nacht der Lieder“ präsentieren. Seit Jahren lebt sie in Berlin, ist unserem Publikum aber als Stuttgarter Pionierin der deutschen Comedyszene bestens bekannt. Als Showband spielt die gewohnte Formation unter der Leitung von Jens-Peter Abele. Einen Tanztheater-Act liefert voraussichtlich die John-Cranko-Schule.

Musikalische Dauerläufer: die Füenf

Die Besetzung ist auch zum Jubiläum kunterbunt international, bewährte Künstlerinnen und Künstler begegnen neuen Gesichtern. „Nacht der Lieder“-Premieren feiern die Hanke Brothers mit ihrer zeitgenössischen Interpretation klassischer Musik und das Trio der Jazzsängerin Fauzia Maria Beg. Dass wir den 20. Geburtstag nicht ohne Paukenschläge zelebrieren, dürfte klar sein: Dafür ist das virtuose Percussion-Ensemble der Stuttgarter Musikhochschule zuständig, die Talkin’ Drums. Neu im Aufgebot ist auch die Kabarettistin und Schauspielerin Katalyn Hühnerfeld. Damit zu den treuen Bühnengästen: Die südafrikanische Sängerin Thabilé ist wieder dabei, gewissermaßen unter der Zirkuskuppel tanzt die Artistin Vanessa Lee, und als musikalische Dauerläufer gehen erneut die Füenf an den Start. Überraschungen sind nicht auszuschließen.

Der Vorverkauf beginnt an diesem Mittwoch um 10 Uhr: online, telefonisch und an den Kassen des Theaterhauses. www.theaterhaus.com – Telefon: 0711 / 4 02 07 20. Nach den derzeitigen Auflagen gilt für das Publikum die 3G-Regel: genesen oder getestet oder vollständig geimpft. Während der Vorstellung herrscht Maskenpflicht.