Julia Nawalnaja, Witwe des russischen Oppositionsführers Alexej Nawalny, unterstützte die politische Arbeit ihres Mannes im Kampf für Presse- und Meinungsfreiheit. (Archivbild) Foto: dpa/Uncredited

Einmal pro Jahr vergibt die Deutsche Welle den Menschenrechtspreis . Dieses Jahr geht dieser an Julia Nawalnaja für ihre „Stiftung gegen Korruption“. Sie setzt sich weiterhin für die politische Arbeit ihres verstorbenen Mannes Alexej Nawalny ein.

Die Deutsche Welle (DW) vergibt ihren Freedom of Speech Award in diesem Jahr an Julia Nawalnaja und ihre „Stiftung gegen Korruption“. Die Witwe des verstorbenen russischen Regimekritikers Alexej Nawalny habe die politische Arbeit ihres Mannes im Kampf für Presse- und Meinungsfreiheit von Beginn an unterstützt, erklärte DW-Intendant Peter Limbourg am Freitag zur Begründung in Bonn. Der Preis wird am 5. Juni in Berlin verliehen, die Laudatio hält Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP).

Limbourg lobte, dass Nawalnaja „trotz aller Risiken, ständiger Bedrohungen und persönlicher Einschränkungen“ den Kampf fortsetze. „Ich verneige mich vor ihrem unerschütterlichen Mut, ihrer Überzeugung und der Kraft, mit der sie für ein freies Russland kämpft.“ Nawalnaja hatte ihren Mann 1998 kennengelernt. Die 47-Jährige hat einen Abschluss der Fakultät für Internationale Wirtschaftsbeziehungen der Moskauer Plechanow-Universität.

Stiftung zur Bekämpfung der Korruption in Russland

Die Antikorruptionsstiftung wurde 2011 vom damaligen russischen Oppositionsführer Alexej Nawalny gegründet. Er starb im Februar 2024 in einem russischen Gefangenenlager unter ungeklärten Umständen. Sowohl westliche Regierungen als auch internationale Organisationen erhoben damals Vorwürfe gegen die russischen Behörden im Zusammenhang mit seinem Tod.

Die Stiftung setzt sich laut DW in vielfältiger Weise für die Bekämpfung der Korruption in Russland ein. Sie untersuche Verdachtsfälle und recherchiere die Aktivitäten und finanziellen Machenschaften der russischen Elite um Präsident Wladimir Putin. Die Organisation teile die Ergebnisse öffentlich auf Nawalnys Youtube-Kanal, wo sie eine Liste von „Bestechern und Kriegstreibern“ führe.

Seit 2015 verleiht der deutsche Auslandssender DW den Freedom of Speech Award an eine Person oder Initiative, die sich in den Medien für Menschenrechte und Meinungsfreiheit engagiert.