Der Fußballverein Hertha BSC darf in der 2. Bundesliga spielen. (Symbolbild) Foto: dpa/Soeren Stache

Die Deutsche Fußball-Liga hat Hertha BSC die Lizenz für die kommende Spielzeit in der zweiten Liga erteilt. Damit endet eine monatelange Ungewissheit.

Hertha BSC kann für die 2. Fußball-Bundesliga in der kommenden Saison planen. Wie die Deutsche Fußball Liga (DFL) am Montag bekanntgab, erhalten alle „36 sportlich qualifizierten Bewerber“ die Lizenz für die Spielzeit 2023/24 der Bundesliga und 2. Bundesliga. Dem Club hätte ansonsten der Sturz bis in die Regionalliga gedroht. Die Berliner hatten die erforderlichen Unterlagen nach eigenen Angaben am vergangenen Mittwoch fristgerecht eingereicht.

Bei den finanziell schwer angeschlagenen Berlinern klaffte eine Deckungslücke von rund 60 Millionen Euro. Einen Großteil der Summe will Hertha mit der Verschiebung der eigentlich im November fälligen Rückzahlung der Anleihe über 40 Millionen Euro erreichen. Dazu wurden die Gläubiger aufgefordert, bis zum 19. Juni einer Verlängerung zu günstigeren Zinssätzen zuzustimmen. Es wird davon ausgegangen, dass die Berliner der DFL für die Summe der Anleihe nun jetzt schon vorab eine weitere Sicherheit - etwa in Form einer Bankbürgschaft – vorweisen mussten.

Hertha BSC ist in finanziellen Schwierigkeiten

Für die Hertha endet eine monatelange Zitterpartie. Im Mai war die Alte Dame zum siebten Mal aus der höchsten deutschen Spielklasse abgestiegen. Nur knapp vier Jahre nach dem Einstieg von Investor Lars Windhorst, der insgesamt mehr als 370 Millionen Euro in den Club steckte, hatte der Club zudem erheblich kämpfen müssen, um der DFL seine wirtschaftliche Handlungsfähigkeit nachzuweisen. Inzwischen hat 777 Partners die Anteile von Windhorst übernommen und zahlt dem Club für weitere Anteile insgesamt 100 Millionen Euro. Trotzdem ist die finanzielle Situation prekär.

Nun können die Planungen für die Zweitligasaison bei Hertha weiter Fahrt aufnehmen. Bereits in der vergangenen Woche hatte der Club verkündet, dass der Ungar Pal Dardai Cheftrainer bleibt.

Etliche Spieler verlassen den Berliner Verein

Mehrere Abgänge stehen schon fest. Zuletzt wurde der Wechsel von Eigengewächs Maximilian Mittelstädt zum VfB Stuttgart öffentlich gemacht. Weitere Spieler werden folgen. Hertha muss Transfereinnahmen generieren und die Personalkosten senken, um den Konsolidierungskurs fortzusetzen. Dazu will und muss der Club verstärkt auf Spieler aus der eigenen Akademie setzen.

Trainingsstart für Dardais Mannschaft ist der 26. Juni. Vom 12. bis 21. Juli reisen die Berliner ins Trainingslager in Zell am See (Österreich). Am letzten Juli-Wochenende beginnt die Zweitligasaison.