Die Wirtschaftsprüfer von EY haben bei Wirecard nicht genau hingesehen. Foto: dpa/Soeren Stache

Verbraucherklagen sind komplizierter als gedacht. Gleichzeitig sind die Möglichkeiten, sich vor Haftung zu drücken, vielfältig. Das gehört auf den Prüfstand, meint Christian Gottschalk.

In Bayern beginnt das große Wehklagen. In wenigen Tagen endet die Frist, während der Geschädigte im Wirecard-Skandal ihre Ansprüche anmelden müssen. Tausende haben das bereits getan. Das Oberlandesgericht spricht von einem „nach Komplexität und Dimension beispiellosen“ Verfahren und fordert neue Richter. Das scheint ein wenig hoch gegriffen. Ob der Prozess wirklich umfangreicher und komplizierter wird als all die Dieselverfahren gegen VW und Mercedes, das ist jedenfalls fraglich. Neue Richter hat es allerdings auch für die Gerichte gegeben, die sich in Braunschweig und Stuttgart mit der Frage beschäftigen müssen, ob die Autoindustrie nur getrickst oder dreist betrogen hat.