Soll die Interimslinie 109 zur Dauerlösung werden? Foto: Elke Hauptmann

Im Sommer nächsten Jahres endet der Betrieb der Interimsbuslinie 109 zwischen Esslingen-Sulzgies und dem Bahnhof Obertürkheim. SPD, Grüne und SÖS/Linke im Bezirksbeirat plädieren für eine Fortführung nach Abschluss der Bauarbeiten.

Uhlbach - Der Neubau des Geiselbachkanals in Esslingen schreitet planmäßig voran. Wie die dortige Stadtverwaltung mitteilt, kann die Mittlere Beutau voraussichtlich im Juni nächsten Jahres wieder für den Verkehr freigegeben werden. Bis zur Sommerpause wird dann mit dem Ende des Interimsbetriebes der Buslinie 109a von Sulzgries über Uhlbach zum Obertürkheimer Bahnhof gerechnet. Die Fraktionen von SPD, Grüne und SÖS/Linke im Bezirksbeirat plädieren dafür, die Buslinie auch nach Abschluss der Bauarbeiten weiterzubetreiben – zumindest zwischen Uhlbach und Rüdern und ausschließlich mit Kleinbussen. Dafür müssten jetzt entsprechende Planungen angestoßen werden, heißt es in einem gemeinsamen Antrag, den sie in der nächsten Sitzung des Obertürkheimer Bürgergremiums am 9. Dezember einbringen wollen.

Bedarf derzeit schwer einschätzbar

Darin wird die Stuttgarter Straßenbahnengesellschaft (SSB) aufgefordert, gemeinsam mit dem Städtischen Verkehrsbetrieb Esslingen (SVE) ein Konzept für einen zwölfmonatigen Testlauf der Linie 109a zu erarbeiten und umzusetzen. „Der Probebetrieb von einem Jahr ist unbedingt notwendig, da die tatsächlichen Bedarfe und Nutzerzahlen coronabedingt und aufgrund der Schließung der Geiselbachstraße im Moment nicht ermittelt werden können“, begründet Beirat Michael Jantzer (SPD) den Vorstoß und betont: „Eine finale Ausgestaltung der Linie kann erst am Ende des Probebetriebs erfolgen.“

Flyer an Anwohner verteilt

Im Vorfeld will man jetzt ein Stimmungsbild ermitteln, weshalb die Anwohner um ihre Meinung gebeten werden. Wie Christoph Hofrichter (Linke) informiert, werden in diesen Tagen insgesamt 1000 Flyer im Wohngebiet Tiroler und Innsbrucker Straße verteilt. Darauf können die betroffenen Anlieger ihre Ansicht kundtun oder vorgegebene Antworten ankreuzen – zum Beispiel ob sie die Idee grundsätzlich begrüßen oder ob sie dafür sind, den Bedarf für eine Kleinbuslinie genauer zu überprüfen. Den Zettel kann man dann mit der Antwort (auch anonym) in die Briefkästen der unterzeichnenden Bezirksbeiräte werfen.

Positive Rückmeldungen

Die Umfrage halten die Lokalpolitiker für erforderlich, weil es seit Einrichtung der Interimslinie Ende März des Jahres „durch die Gegner dieser Busverbindung, lautstark in der Öffentlichkeit zu Protesten“ gekommen sei. So werde der Eindruck erweckt, „dass alle Menschen, die an dem Areal der Tiroler Straße wohnen, diesen Bus ablehnen“, schreiben Jantzer, Hofrichter und der stellvertretende SPD-Bezirksbeirat Eckart Jäger. „Diesem Eindruck wollen wir mit dieser Umfrage entgegentreten.“

Denn ihrer Ansicht nach gebe es in Uhlbach zahlreiche Befürworter einer Fortführung der Buslinie 109 mit den beiden eigens im Ort eingerichteten Haltestellen. Positive Rückmeldungen, vor allem durch ältere Bürger aus dem betroffenen Wohngebiet, würden sie in dieser Annahme bestärken. „Auch die aktuellen Nutzerzahlen des SVE bestätigen dies.“