Noey Gvili und... Foto: N. Gvili

Durch Spenden ist es möglich, dass zwei Cellisten, die auf Grund des Nahost-Konflikts nicht an der Cello Akademie teilnehmen konnten, ihre Kursgebühren zurückbekommen.

Sie hatten sich für die Cello Akademie beworben und wurden ausgewählt. Aber dann konnten die Israelin Noey Gvili und der Russe Andrei Denisenko wegen des Nahost-Konflikts nicht nach Rutesheim kommen. Beide baten die Cello Akademie, ihnen die bereits gezahlten Kursgebühren zu erstatten. Wir berichteten darüber und dass die Cello Akademie Studenten in einer solchen Notlage, soweit es geht, die Kosten zurückzahlt, aber nicht immer in der Lage dazu ist.

Jetzt berichtete Matthias Trück, der Geschäftsführer und Künstlerische Leiter der Cello Akademie, dass durch Spenden von Lesern unserer Zeitung „ziemlich genau der Betrag“ zusammengekommen ist, der nötig war, um beiden Cellisten die Teilnahmegebühr vollständig zu erstatten. „Wir haben das auch umgehend getan und die beiden sind überglücklich“, freut sich Trück.

Andrei Denisenko hat in einer E-Mail geantwortet: „Es berührt mich sehr, dass meine Geschichte bei Menschen, die bereit waren zu helfen, auf ein Echo gestoßen ist.“ Er lebe nur von seinem Ersparten, da er mit seinem Studenten-Visum nicht die Erlaubnis habe, in Israel zu arbeiten. Mit dem Geld, das er nun zurückbekommen hat, kann er seine Zimmermiete für einen weiteren Monat und die Ausgaben, die durch die Ablehnung des Visums entstanden sind, zahlen.

Gesundheitliche Probleme sind hinzugekommen

Denisenko sah im vergangenen Jahr, als sein Land den Krieg gegen die Ukraine begann, keine Möglichkeit mehr, in seiner Heimat zu bleiben. Er wollte kein „Teil dieses Verbrechens“ sein und nicht eingezogen werden, schrieb er in einer E-Mail. In seiner jüngsten Nachricht erzählt der 26-Jährige, dass er derzeit eine schwierige Zeit durchmache. Gesundheitliche Probleme sind hinzugekommen, und er ist im Krankenhaus. „Das Geld hilft mir auch, notwendige Medikamente zu bezahlen, die durch die Versicherung nicht abgedeckt sind“, so Denisenko. Abschließend betont er, dass „er der Cello Akademie, der Zeitung und den Menschen, die auf seine Geschichte eingegangen sind, unendlich dankbar sei. „Das bestärkt mich in dem Glauben, dass die meisten Menschen um mich herum nicht auf meine Nationalität schauen, sondern mich als eine Person in menschlichen Schwierigkeiten sehen.“

...Andrei Denisenko Foto: A. Denisenko

Die 18-jährige Noey Gvili bedankt sich bei Matthias Trück ebenfalls „für die großartigen Neuigkeiten“. „In solch schwierigen Zeiten lässt mich allein der Gedanke daran, dass ihr alle bereit wart, mir zu helfen, und dadurch all den gebrochenen Familien hier in Israel, auf bessere Zeiten hoffen,“ schreibt sie. Wieder drückt sie ihre Hoffnung aus, im nächsten Jahr bei der Cello Akademie dabei zu sein. Wenn es möglich sei, möchte sie all den netten Menschen und allen, die involviert waren, danken.

Übriges Geld wird für das nächste Jahr zurückgelegt

„Es freut uns sehr zu sehen, dass in Zeiten, in denen es immer schwieriger geworden ist, Sponsoren zu finden, die Menschen in Rutesheim und Umgebung so bereitwillig Unterstützung zusagen, wenn es einen konkreten Notfall gibt“, sagt Matthias Trück. „Wir haben sogar noch ein paar Euro übrig, die wir explizit für ähnliche Fälle im nächsten Jahr zurückgelegt haben.“ Bei der Anzahl an Studierenden, die nach Rutesheim kommen möchten, sei es unausweichlich, dass es wieder ähnlich gelagerte Fälle geben wird. „Wir können versichern, dass das Geld, das für die Studierenden gespendet wird, auch dort ankommt,“ betont Trück. Wer den Verein langfristig unterstützen wolle, könne ein förderndes Mitglied werden.