Bei dem Brand in Reutlingen sind Mitte Januar drei Menschen getötet worden. Zwei weitere wurden verletzt. Foto: dpa/Marijan Murat

Neun Monate nach dem Brand in einer psychiatrischen Einrichtung in Reutlingen hat in Tübingen der Prozess gegen eine damalige Bewohnerin begonnen. Doch sie kann der Verhandlung kaum folgen.

Eine Stunde erst dauert die Verhandlung, da steht die Angeklagte auf. „Ich kann nicht mehr“, sagt sie eher genervt als ergriffen und will schon aus dem Gerichtssaal schlurfen. So genau scheint sie ohnehin nicht zu verstehen, warum sie hier im Tübinger Landgericht sitzen soll. „Ich wollte ja niemanden umbringen. Ich wollte mich selber umbringen“, ruft sie ungefragt dazwischen, als eine Beamtin vom Kriminaldauerdienst mit ihrem Bericht beginnt. Immer wieder dreht sie sich zu ihrer Anwältin um und fragt irgendetwas. Dann tastet sie sich mit den Fingern am Mund, als ob da eine Zigarette wäre. „Rauchen Sie auch?“, fragt sie den Richter unvermittelt. Sie werde nämlich an Lungenkrebs sterben. Es ist eine ihrer Wahnvorstellungen.