Böblinger Innenstadt: Der Ladenbesatz ist wie andernorts auch zum Teil lückenhaft Foto: /Stefanie Schlecht

Die Böblinger IHK-Chefin Marion Oker sagt über die Herausforderungen im Handel, sie könnten nur gemeinsam gemeistert werden.

Die relative Kaufkraft im Kreis Böblingen ist hoch, doch der Einzelhandel tut sich schwer. Was tun?

Der stationäre Einzelhandel ist und bleibt ein zentraler Faktor für die Attraktivität der Innenstädte. Wichtig ist, dass Handel, Gastronomie, Hotellerie und die Freizeitwirtschaft mit den Verwaltungen gut zusammenarbeiten. Wenn im Schulterschluss dann gelungene Events wie verkaufsoffene Sonntage oder das Schlemmen am See in Böblingen stattfinden, werden die Innenstädte zum Magnet.

IHK-Geschäftsführerin Marion Oker Foto: IHK

Solche Veranstaltungen setzen nur punktuelle Anreize. Reicht das?

Natürlich muss das Gesamtpaket stimmen. Das beginnt bei der Möblierung, der Sauberkeit, der Beleuchtung, den Schaufenstern aber vor allem auch der digitalen Sichtbarkeit der Händler selbst. Die gute Erreichbarkeit ist und bleibt ein wichtiges Thema.

Manche sähen die Autos lieber in Parkgaragen.

Es lässt sich nicht pauschal sagen: Wenn die Parkplätze wegfallen ist alles gut. In einer weitläufigen Innenstadt braucht es Parkmöglichkeiten. In kleineren Orten sind Bus und Bahn oft keine gute Alternative zum Auto. Man kann Stuttgart nicht mit Holzgerlingen vergleichen.

Wie unterstützt die Kammer den Einzelhandel im Kreis Böblingen?

In einem Förderprogramm bieten wir mittleren Kommunen Innenstadt-Beratungen an. Darin suchen wir den Schulterschluss zwischen Händlern, Gastronomie und Verwaltung, um Schwächen zu erkennen und anzugehen. Das haben etwa Herrenberg, Weil der Stadt und Renningen schon durchgeführt. Darüber hinaus können sich natürlich alle Einzelhändler mit ihren Fragen direkt an uns wenden.