Maximilian Zimmermann - hier eine Szene vom vergangenen Neckar-Cup - beim Wurf. Er steuerte beim wichtigen 30:26-Sieg der HSG Cannstatt-Münster-Max-Eyth-See acht Treffer bei.Archiv Foto: Pixelfrog Quelle: Unbekannt

Fellbach - „Cannstatter Jungs, Cannstatter Jungs, wir sind alle Cannstatter Jungs“ sangen die Spieler der HSG Cannstatt-Münster-Max-Eyth-See samt Trainer Joachim Hoffmann und tanzten dabei im Kreis. Die Anspannung musste nach der Partie lauthals raus, die Freude über den mühsam erkämpften und sehr wichtigen 30:26 (16:11)-Sieg beim Schlusslicht der Bezirksklasse, dem SV Fellbach 2, war riesig. Die HSG Ca-Mü-Max hat damit sehr gute Chancen auf den Klassenverbleib.

Von Torsten Streib

Um zum Helden zu werden, bedarf es oftmals nicht vieler Aktionen. Man muss nicht unbedingt über einen längeren Zeitraum einprägend in Erscheinung treten. Das weiß nun auch Joshua Denk. Der A-Jugendtorwart der HSG Ca-Mü-Max half am vergangenen Samstag mal wieder bei den Aktiven aus. Seinen Platz hatte er dabei fast das ganze Spiel über auf der Bank gefunden. Warum auch nicht, der etatmäßige Torwart Bertram Giese erledigte seine Aufgabe gewohnt gewissenhaft. Dennoch war die Partie knapp viereinhalb Minuten vor Schluss noch nicht entschieden - die HSG führte lediglich mit 27:25 und es gab Siebenmeter für die Gastgeber. Felix Klingler, mit elf Treffern bester Torschütze des Spiels, schnappte sich den Ball. Zuvor hatte er zweimal gegen Giese die Oberhand vom Strich aus behalten. Ein drittes Mal schien dem Torhüter zuviel. Er forderte Denk auf, sein Glück zu versuchen. Und siehe da - ohne großartig aufgewärmt zu sein, parierte Denk stark gegen Klingler. Im Gegenzug sorgte Maximilian Zimmermann für das 28:25. Klingler verkürzte zwar noch auf 26:28, doch Kreisläufer Michael Salzer hatte für Cannstatt die nächste erfolgreiche Antwort parat. Zwei Minuten vor Schluss der nächste Ausflug Denks aufs Spielfeld - diesmal wehrte er einen Siebenmeter von Christian Dietsche ab. Zur Belohnung durfte der Nachwuchsmann bis zum Abpfiff den Ballhalter geben und wehrte noch einen Wurf ab. Zimmermann traf mit seinem achten Tor letztlich zum 30:26-Endstand.

Dabei deutete alles auf einen geruhsamen Spieltag für Spieler, Fans und Trainer der HSG hin. Die Gäste hatten das Geschehen im Griff, gerieten nie in Rückstand und führten zur Pause klar mit 16:11. Nichts ließ darauf schließen, dass es noch spannend werden könnte. Doch nach der Pause stellte Fellbach die Abwehr um, agierte nicht mehr mit einer 6:0-Deckung, sondern versuchte es mit der offensiveren 5:1-Variante. „Damit hatten wir Probleme. Im Angriff fehlte es im zweiten Abschnitt häufig an der Bewegung“, hatte HSG-Coach Hoffmann erkannt, „zudem wurden wir in der Abwehr auch nachlässiger.“ Da Klingler sein Visier aus dem Rückraum nun noch besser eingestellt hatte und Kreisläufer Dominic Hahn (sieben Tore) sich noch erfolgreicher durch die HSG-Abwehr drückte, schrumpfte der Vorsprung der Gäste bis zur 37. Minute auf ein Tor. „Unsere Stärke in diesem Spiel war, dass wir in den kritischen Situationen wieder konsequenter agierten und uns Fellbach somit auf Distanz hielten.“ Vor allem Thomas Zwinz, mit neun Toren bester Cannstatter Werfer, und Maxi Zimmermann sorgten mit zielstrebigen Einzelaktionen für wichtige Tore. Als Michael Salzer in der 42. Minute zum 22:17 traf, hatte man sich wieder ein Fünf-Tore-Polster erarbeitet. Die HSG sah dies wohl eher als Ruhepolster und es wurde nochmals eng. Aber nur, bis „Kurzzeitarbeiter“ Joshua Denk den Platz zwischen den Pfosten einnahm und zwei Siebenmeter parierte.

Da voraussichtlich nur zwei Mannschaften absteigen werden, hat die HSG nun drei Spieltage vor Saisonschluss fünf Zähler Vorsprung auf den kritischen Platz. „Die Mannschaften hat sich seit geraumer Zeit gefestigt. In Sachen Klassenerhalt sieht es nun sehr gut aus“, so Hoffmann.

SV Fellbach: Haas (im Tor), Hocker (3), Rieck (1), Hahn (7), Klingler (11/2), Markopoulos (1), Marek, Walter (1), Zapf, Dietsche (2/1).

HSG Cannstatt-Münster-Max-Eyth-See: Giese, Denk (beide im Tor), Zwinz (9), Wondratschek (1), Scholze (2), Di Benedetto, Salzer (4), Zimmermann (8/2), Schweizer (1), Babadag (3/1), Dauer (2).