Barbara Eisele saß seit 2001 im Vorzimmer des Bezirksvorstehers. Foto:  

Barabara Eisele geht nach zwei Jahrzehnten im Bezirksamt in den Vorruhestand. Sie hat drei Bezirksvorsteher erlebt und beendet jetzt ihre Berufskarriere, wo sie einst die Schulbank drückte: im alten Schulhaus.

Hedelfingen - Es war für Barbara Eisele am Montag schon ein ungewöhnliches Gefühl: Zum letzten Mal saß sie an ihrem Arbeitsplatz. Zwei Jahrzehnte lang besetzte sie das Vorzimmer des Schultes, erlebte drei Bezirksvorsteher, war oft erste Anlaufstelle und dank ihrer freundlichen Art auch beliebte Ansprechpartnerin für Bürgerinnen und Bürger, die ein Anliegen hatten. Jetzt geht sie in den Vorruhestand. „Eigentlich erst Ende Juli, aber wegen des Urlaubs und des Überstundenabbaus, habe ich am 12. April meinen letzten Arbeitstag“, sagt die 63-Jährige. Sie nutzt das Angebot der Altersteilzeit mit der passiven Freizeitphase. Ein Kreis schließe sich damit für sie. „Ich höre dort auf, wo ich einst begonnen habe – im Alten Schulhaus, wo ich in die Schule ging“, sagt sie lachend. Ein bisschen wehmütig, aber auch mit Freude auf die künftige Freizeit blickt die Hedelfingerin auf die vergangenen zwei Jahrzehnte zurück.

Drei Bezirksvorsteher erlebt

Ihre Karriere im Hedelfinger Rathaus begann im Juli 2001. Die Stelle im Vorzimmer des Bezirksvorstehers war im Amtsblatt ausgeschrieben und Eisele, die zuvor bei Schaudt, beim Gemeindetag und im evangelischen Pfarramt Büroerfahrung gesammelt hatte, bewarb sich auf die Stelle. Auch der damalige Schultes Heinz Weber konnte sich die Zusammenarbeit gut vorstellen – auch, wenn sie nur kurz dauerte. Nach einem halben Jahr ging Weber in den Ruhestand und Hans-Peter Seiler folgte auf den Chefsessel im Rathaus. 13 Jahre lang war Eisele Seilers rechte Hand. Sie kümmerte sich aber auch um anderes: Geburtsurkunden, Sterbefälle, Vorbereitung von Veranstaltungen, Wahlen, den Umzug vom Bezirksrathaus in die Alte Schule sowie viele hundert Gespräche, Ratschläge und Taten für Hedelfingerinnen und Hedelfinger – Bürgerhilfe im besten Wortsinn. Selbst in ihrer privaten Freizeit sei Dienstliches an sie herangetragen worden. „Frau Eisele war immer zur Stelle und machte oft freiwillig mehr, als sie hätte machen müssen“, dankt Kai Freier, der aktuelle Bezirksvorsteher und damit Eiseles dritter Chef, seiner Mitarbeiterin.

Diese freut sich, jetzt wieder mehr Zeit für ihren Mann, den Feuerwehrkommandant Hans Eisele, und für ihre Enkel zu haben, spontan Wandern und Freunde treffen zu können.