Bei der Durchsuchung in Berlin. Foto: dpa/Mia Bucher

Der gesuchte mutmaßliche RAF-Terrorist Burkhard Garweg hat in einem Wohnwagen auf einem Gelände im Berliner Stadtteil Friedrichshain gewohnt. Das teilte das LKA Niedersachsen mit.

Der gesuchte mutmaßliche RAF-Terrorist Burkhard Garweg hat nach Polizeiangaben in einem Wohnwagen auf einem Gelände im Berliner Stadtteil Friedrichshain gewohnt. Ein Sprecher des Landeskriminalamtes (LKA) Niedersachsen sagte am Sonntag, während der Durchsuchung des Geländes „konnte mit hoher Wahrscheinlichkeit die mutmaßliche Unterkunft des Burkhard Garweg festgestellt werden“. Der Wohnwagen sei beschlagnahmt worden und werde nun zu weiteren Untersuchungen abtransportiert. 

Auf der Suche nach den früheren RAF-Mitgliedern Burkhard Garweg und Ernst-Volker Staub waren die Berliner Polizei, das LKA und das Bundeskriminalamt am Sonntag mit zahlreichen Einsatzkräften mehrere Stunden auf dem Gelände im Einsatz. 

Der LKA-Sprecher sagte weiter, bei dem Einsatz seien keine Schüsse bei einem Waffeneinsatz gefallen - es habe vielmehr „Schussgeräusche im Rahmen des taktischen Öffnens von Türen“ gegeben. Die Polizei nahm auf dem Gelände zwischenzeitlich insgesamt zehn Menschen zur Identitätsfeststellung in Gewahrsam. 

Trio wir der dritten Generation der RAF zugeordnet

Garweg und Staub sollen zusammen mit der vergangenen Montag festgenommenen mutmaßlichen RAF-Terroristin Daniela Klette bewaffnete Raubüberfälle begangen haben, um ihr über 30 Jahre andauerndes Leben im Untergrund zu finanzieren. Das Trio wird der dritten Generation der linksextremistischen RAF zugerechnet.

Das LKA hat die Fahndungsmaßnahmen um die gesuchten früheren RAF-Mitglieder Garweg und Staub in und um Berlin zuletzt deutlich intensiviert. Hintergrund ist die Festnahme der mutmaßlichen RAF-Terroristin Klette in Berlin-Kreuzberg. Die Ermittler vermuten, dass sich auch die beiden gesuchten Männer in Berlin aufhalten könnten. Die Polizei veröffentlichte zudem neue Fahndungsbilder von Garweg, die zwischen 2021 und 2024 entstanden sein sollen.

Klette war in ihrer Wohnung in Berlin-Kreuzberg festgenommen worden und kam nach einer Identifizierung durch Fingerabdrücke in Untersuchungshaft. Die mittlerweile 65 Jahre alte Frau soll jahrelang unerkannt in Berlin gelebt haben.