Die Leserinnen und Leser im Gespräch mit Redakteurin Elke Hauptmann (links). Foto: Mathias Kuhn - Mathias Kuhn

Bei der Sommerredaktion unserer Zeitung in Hedelfingen diskutierten Leserinnen und Leser über die Probleme im Stadtbezirk. Viele empfinden vor allem die Verkehrsbelastung als Zumutung.

Hedelfingen Die Verkehrssituation in Hedelfingen beschäftigt die Bürgerschaft. Bei der Sommerredaktion unserer Zeitung haben viele Leserinnen und Leser ihren Unmut über das enorme Fahrzeugaufkommen geäußert. Ihre Botschaft an die politisch Verantwortlichen ist eindeutig: Es muss dringend etwas unternommen werden, um den Durchfahrtsverkehr zu verringern. Vor allem werden mehr Verkehrskontrollen gewünscht. Doch auch andere Themen treiben die Hedelfingerinnen und Hedelfinger um.

Rosemarie Volz: Mich stört, dass so viele Autofahrer durch unseren Ort rasen. Es hält sich keiner an die vorgeschriebene Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h. Die geben Vollgas. Dann dröhnen die Auspuffe so laut, dass man aus dem Bett fällt. Auch die Lastwagen mit Start und Ziel Stuttgarter Hafen nerven. Die müssen doch nicht durch Hedelfingen, die können über die B 10 fahren, so ist es eigentlich auch vorgesehen.

Ursula Grüninger: Die vielen Lastwagen sind sehr störend, die machen einen riesen Krach. Dabei dürften die eigentlich gar nicht durch Hedelfingen fahren, es gibt doch ein Durchfahrtsverbot. Allerdings ist die Beschilderung auch nicht ganz eindeutig, welche Fahrzeuge fahren dürfen und welche nicht. Mehr Kontrollen wären zwingend nötig.

Renate Denneler: Ich wohne in der Amstetter Straße. Dort gibt es wahnsinnig viel Verkehr, obwohl das keine Durchgangsstraße ist. Aber so lässt sich der Stau auf der B 10 umfahren und das nutzen natürlich viele Autofahrer aus. Nicht nur die aus Esslingen. Auch viele Hedelfinger fragen sich, warum sie außen herum fahren sollen, wenn alle anderen doch auch den Schleichweg nutzen. Da müsste man normalerweise jeden Tag kontrollieren. Vom geplanten Kreisverkehr am Hedelfinger Platz halte ich nicht viel. Da werden wir aus dem Ortskern kaum noch herauskommen, weil die aus Richtung Rohracker und Obertürkheim kommenden Fahrzeuge die Einfahrt in den Kreisel verstopfen.

Uwe Neumeister: Ich habe Jahre lang in der Rohrackerstraße gewohnt. Der Verkehr ist eine Zumutung. Wenn die Stadt es hinbekommt, dass die Lastwagen, denen die Durchfahrt eigentlich verboten ist, hier nicht mehr fahren dürfen, wäre uns Anwohnern viel geholfen. Doch es gibt ja keine Kontrollen. Ob der Kreisverkehr am Hedelfinger Platz für einen flüssigeren Verkehr sorgen wird, wage ich zu bezweifeln. Am Hedelfinger Platz gibt es mehr Beziehungen als am Dürrbachkreisel. Dort ist der Fußgängerverkehr auch in Richtung der Stadtbahnhaltestellen stärker.

Doris Ahn: Die Lastwagen stören jeden im Ort. Warum wird das Durchfahrtsverbot nicht kontrolliert? Könnte man nicht technisch etwas entwickeln, um Verkehrssünder zu erwischen?

Hans Eisele: 20 000 Autos in der Rohrackerstraße sind zu viele. Da spielt es auch keine Rolle, ob es Lastwagen, Personenwagen oder Pferdekutschen sind. 1957, als der Hafen gebaut wurde, versprachen die Verantwortlichen eine Umfahrung. Auf die Filderauffahrt warten wir aber seit Jahrzehnten. Uns ärgert auch, dass in der Innenstadt viel passiert, die Vororte jedoch vergessen werden. Der OB fordert mehr Brunnen in der City – wir haben zwei, die werden aber nicht angestellt. Der Verkehrsminister propagiert ein Tausend-Zebrastreifen-Programm, aber der von vielen Senioren gewünschte Zebrastreifen am Emma-Reichle-Heim wird abgelehnt.

Jürgen Lang: Ich wünsche mir eine vernünftige Verkehrszählung in der Rohrackerstraße und auf der Filderauffahrt. Zudem müssten die Schadstoffe gemessen werden. Täglich fahren viele Tanklastzüge vom Neckartal auf die Fildern. Sie können nicht alle Tankstellen in Sillenbuch bedienen, sondern sie nutzen die Strecke verbotenerweise, um zur Autobahn zu gelangen. Das geht zu unseren Lasten und auf unser Risiko. Wo bleiben die Kontrollen?

Siegbert und Patricia Schwendt: Wir wohnen in der Dürrbachstraße. Der Verkehrsstrom und vor allem die Geschwindigkeit, mit der die Autos dort fahren, ist nicht tragbar. Tempo 30 ist erlaubt, von zehn Vorbeifahrenden hält sich maximal einer an das Limit. Nachts stören vor allem Motorräder. Sie sind laut. Der Speidelweg ist eigentlich nur für Fahrzeuge mit einer Breite von maximal zwei Metern zugelassen. Doch dort fahren auch Lastwagen und Transporter, was immer wieder zu Staus führt, weil die Fahrzeuge nicht aneinander vorbei kommen.

Heide Benk: Der Speidelweg darf nicht gesperrt werden. Die Bürger von Rohracker und vom Frauenkopf benötigen ihn. Es bestehen vielfältige Beziehungen zwischen den Stadtteilen. Allerdings müssten sich die Autofahrer vernünftiger verhalten und gegenseitig Rücksicht aufeinander nehmen.

Annette Baisch: Gegen die Schleichwegfahrer helfen vor allem Kontrollen. Dies könnte die einstigen Feldschützen übernehmen. Dann würden auch weniger Autos über den Alosenweg abkürzen. Aber die Ordnungshüter werden eher in der Innenstadt eingesetzt. Die Außenbezirke werden gerne vergessen.

Renate Trajkovic: Für Fußgänger ist die Situation schlimm. Wegen der Radfahrer. Die fahren wo und wie sie wollen. Aber es gibt ja auch keine Radwege. Ich vermisse ein Verkehrskonzept für Hedelfingen.

A rmin Stöckle: Ich fahre viel Fahrrad und hätte mir gewünscht, dass die Hauptradroute über den Feldweg hinterm Kodak geführt wird. Das wäre die bessere Alternative.

Ines und Gisela Ersing: Wir haben eine Kinderbetreuung am Dürrbachkreisel. Die Kinder und Erwachsenen bedauern es, dass der Dürrbachsprudler dort nicht mehr läuft. Dabei haben Anwohner Patenschaften übernommen.

Kurz und Heidi Zaiser: Wir ärgern uns über den Müll am Glascontainer beim Friedhofseingang. Zudem müsste die Ampelschaltung am Hedelfinger Platz verbessert werden. Vom Ortskern kommt man als Anwohner kaum über die Kreuzung. Die Grünphase in der Heumadener Straße ist zu kurz.

Luise Fahr: Ich finde es unerklärlich, warum die Toilette auf dem Friedhof geschlossen wurde. Immer wieder verrichten Besucher notgedrungen ihre Notdurft in den Büschen.