Robert Habeck zu Gast in der TV-Sendung Markus Lanz (Archivfoto). Foto: imago images/teutopress/teutopress GmbH

Robert Habeck warnt bei „Markus Lanz“ mit Blick auf den Nahen Osten vor einem Weltenbrand. Der Vizekanzler benutzte dabei das Wort „Armageddon“. Was dahinter steckt.

Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) hat am Mittwochabend in der ZDF-Sendung „Markus Lanz“ mit Blick auf den Nahen Osten vor einem Weltenbrand gewarnt. Dabei nutzte er den aus der Bibel stammenden Begriff „Armageddon“: Wenn sich weitere Staaten in den Konflikt zwischen Israel und der Hamas einmischten, drohe ein Szenario, das „Armageddon-ähnlich“ sei.

In der Bibel wird das Wort „Armageddon“ nur ein einziges Mal erwähnt, nämlich im Neuen Testament in der Offenbarung des Johannes. Dort ist Armageddon der Ort der endzeitlichen Entscheidungsschlacht zwischen Gut und Böse. Christliche Sekten nutzen den Begriff, um vor einem in Kürze bevorstehenden Weltuntergang zu warnen und zur dringenden Bekehrung aufzurufen, so zum Beispiel die Zeugen Jehovas.

Wofür der Begriff „Armageddon“ steht

Außerhalb der Theologie ist der Begriff „Armageddon“ zu einer Umschreibung für eine apokalyptische Katastrophe oder gar den Weltuntergang geworden. So warnte US-Präsident Joe Biden im vergangenen Jahr mit Blick auf Wladimir Putins Drohungen mit dem Einsatz einer Atombombe vor einem Armageddon. Im 1998 gezeigten Hollywood-Film „Armageddon“ geht es um einen riesigen Asteroiden, der auf die Erde zurast und alles Leben auslöschen könnte. Im Film gelingt es den Helden, den Asteroiden zu zerstören und die Menschheit zu retten.

Die Herkunft des biblischen Begriffs

Umstritten ist die Herkunft des biblischen Begriffs. Am weitesten verbreitet ist immer noch das Verständnis als „Berg von Megiddo“. Die bereits 350 vor Christus zerstörte Stadt Megiddo liegt im Norden Israels und gilt als eine der wichtigsten archäologischen Stätten der alttestamentlichen Zeit in Israel. Sie wurde wegen ihrer großen strategischen Bedeutung am Pass über das Karmel-Gebirge Schauplatz mehrerer großer Schlachten. Megiddo ist seit 2005 Unesco-Weltkulturerbe.

Inhaltlich ist diese Deutung deshalb problematisch, weil Megiddo in der Jesreel-Ebene und nicht auf einem Berg lag. Allerdings vermuten Historiker, dass der Autor der Geheimen Offenbarung keine präzise geographische Angabe machen wollte, sondern den Namen symbolisch verwendete.