Nach der grandiosen WM beginnt das Leben nun in den unteren Spielklassen: Der SV Leonberg/Eltingen empfängt am Sonntag den TV Kupferzell. Foto: privat

Der SV Leonberg/Eltingen blickt in der Basketball-Landesliga nach oben in Richtung Oberliga. „Wir peilen den Aufstieg an“, sagt Spielertrainer Sven Schewior, der sich über Wechselmodalitäten ärgert.

Sven Schewior hat einen wunderbaren Sommer erlebt, einen einzigartigen. Das lag nicht daran, wo er Urlaub gemacht hat, es gab dafür keinen privaten oder beruflichen Grund – es war die Basketball-WM, die den Spielertrainer des SV Leonberg/Eltingen derart euphorisierte. „Du glaubt als Deutscher ja nicht daran, dass dein Land einmal Weltmeister werden könnte“, erzählt der Coach, der gerne nach Asien geflogen wäre, um live dabei zu sein; verschiedene Verpflichtungen im Job standen dem aber im Weg. „Das wäre die Krönung gewesen.“

Die Drei-Sterne-Delikatesse WM ist endgültig verspeist, nun kommt wieder gediegene Hausmannskost à la Landesliga auf den Tisch. An diesem Sonntag (18 Uhr) empfängt der Club aus Leonberg den TV Kupferzell zum Liga-Auftakt. Über das Heimspiel als Start freut sich Schewior, der ohnehin noch eine Rechnung mit dem TV offen hat – im Pokal-Halbfinale unterlag sein Team ersatzgeschwächt dem Erzrivalen. Nun soll die Revanche gelingen und die Truppe so mit einem guten Gefühl in die Runde gehen. Denn der SV Leonberg/Eltingen hat sich etwas vorgenommen, möchte besser abschneiden als in der abgelaufenen Saison. „Wir peilen die ersten beiden Plätze an“, sagt der Spielertrainer, was bedeutet, dass der Aufstieg in die Oberliga als Ziel steht.

Warum auch nicht? Schließlich haben die Leonberger keinen wichtigen Akteur verloren, lediglich der junge Kai Neumann hat den Club verlassen. Dagegen freut sich Schewior über zwei Neuzugänge, denen er einiges zutraut. Danilo Vukajlovic, der jüngere Bruder des SV-Spielers Vladimir, kommt aus Kirchheim/Teck, weil er eine Ausbildung in der Nähe von Leonberg begonnen hat – es ist für den Youngster nicht aufzubringen, vier- bis fünfmal pro Woche unter die Teck zum Training zu fahren.

Hohe Gebühr beim Vereinswechsel

Der zweite Neue im Bunde heißt Davide Rainis. Der 26-Jährige trainierte bereits in der vergangenen Runde beim SV mit, weil er bei einem großen Arbeitgeber der Region ein Praktikum absolvierte. Nun hat der Italiener einen Zweijahresvertrag bei dem Unternehmen erhalten, weshalb er nun auch vollwertiges Mitglied der Mannschaft geworden ist. „Es hat genau das Niveau, das wir in unserem Team brauchen“, sagt Schewior. Allerdings musste der Club eine Art Ablöse, oder nennen wir es eine Bearbeitungsgebühr bezahlen, damit Davide Rainis einen deutschen Spielerpass erhält. 250 Schweizer Franken, also etwa 260 Euro, musste der SV an den Basketball-Weltverband Fiba überweisen, was nicht nur Sven Schewior mit den Zähnen hat knirschen lassen. „Für Amateurvereine finde ich diesen Betrag ziemlich happig“, sagt er, „wäre es dritte Liga oder noch höher, könnte ich es nachvollziehen.“

Der Traum vom Aufstieg

Sei’s drum. Mit den zwei Neuen und dem bisherigen Kader will sich der SV Leonberg/Eltingen nach der Oberliga recken – und wenn es nächstes Frühjahr tatsächlich so kommen sollte, geht für Sven Schewior der nächste Basketball-Traum in Erfüllung. Nur eine deutliche Nummer kleiner als bei der WM 2023.