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Die Bezirksbeiratsfraktionen von Grünen, SPD und die FrAktion fordern eine Diagonalsperre in der Wildunger/Kreuznacher Straße durch Poller. Sie sollen den Schleichverkehr ausbremsen.

Bad Cannstatt - Verstopfte Straßen in der Cannstatter Innenstadt gehören – besonders morgens und abends zu den Stoßzeiten – zum Alltagsbild. Das Problem: Viele Autofahrer wollen dem täglichen Verkehrschaos aus dem Weg gehen und wählen einen mutmaßlich schnelleren Schleichweg durch die Nebenstraßen. Die Folgen: Auch dort entwickelt sich ein chaotisches Straßenbild. Bewohner der Cannstatter Stadtteile Espan, Im Geiger und Winterhalde können ein Lied davon singen, doch längst stimmen auch die Seelbergbewohner ein Klagelied darüber an. Vor allem die Wildunger Straße wird als Ausweichstrecke von Verkehrsteilnehmern genutzt, die auf der Daimlerstraße unterwegs sind und über die Alte B 14 weiter in Richtung Fellbach wollen.

Endlich Maßnahmen gefordert

Den Bezirksbeiratsfraktionen der Grünen, SPD und des Parteienbündnisses „Die FrAktion“ sind diese Zustände schon seit längerer Zeit ein Dorn im Auge und fordern endlich Maßnahmen von der Verwaltung gegen den Schleichverkehr in der Geschäfts- und Wohnstraße. Wobei viele Autofahrer nicht über die Kreuznacher Straße auf die Waiblinger Straße fahren, sondern durch den ganzen Seelberg hindurch bis hoch zur Taubenheimstraße. Die Schlaumeier meinen so, den Stau auf der Waiblinger Straße ebenfalls umgehen zu können. Was laut Antragsteller in den vergangenen Monaten zudem immer öfter vorkam: Nachts sollen besonders laute Autos – mutmaßlich von den Gaststättenbesuchern in der Seelbergstraße – mit teilweise hoher Geschwindigkeit und röhrendem Motor in der Wildunger Straße unterwegs sein.

Vier herausnehmbare Poller

Die drei Bezirksbeiratsfraktionen fordern deshalb, dass auf der Kreuzung Wildunger / Kreuznacher Straße eine Diagonalsperre in Form von vier Pollern angebracht werden sollen. Der Vorteil: Radfahrer können problemlos weiter durch die Wildunger Straße fahren, da laut Antragsteller sie eine wichtige Achse für den Radfahrverkehr darstelle. Autofahrer können dagegen nur noch rechts in die Kreuznacher Straße abbiegen. Da die vier Poller herausnehmbar geplant werden sollen, gebe es auch für Rettungsfahrzeuge keine Probleme. Der Antrag wurde mit 13 Zu- und acht Gegenstimmen angenommen.

Thema schon alt

Übrigens: Schon einmal sorgte das Thema Diagonalsperren für einige Seelbergkreuzungen für jede Menge Debatten im Bezirksbeirat Bad Cannstatt. Lang, lang ist es her. Genaugenommen mehr als 15 Jahre. Damals forderten Anwohner solche Maßnahmen. Sie befürchteten, dass durch die Eröffnung des Carrés Bad Cannstatt sich die Verkehrssituation vor ihrer Haustür dramatisch verschlechtern würde. Realisiert wurden die Sperren nicht – obwohl die Befürworter recht behielten. Allerdings liegt das nicht an den Carré-Besuchern. Die kommen sehr viel mehr zu Fuß, mit dem Fahrrad oder dem ÖPNV, anstatt mit dem Auto.