Das Parkhaus des Landeskriminalamts mit seinen 200 Plätzen ist derzeit so gut wie nicht nutzbar, nur die oberste Etage. Im Frühjahr soll das Parkhaus für zwei Jahre saniert werden. Fotos: Nagel Quelle: Unbekannt

Das Parkhaus des Landeskriminalamts (LKA) soll im kommenden Frühjahr saniert werden. Es geht nach Angaben des Finanzministeriums um die Standsicherheit. Wie der Pressesprecher des LKA, Horst Haug, auf Nachfrage erklärt, werde derzeit nur noch die oberste Etage des Parkhauses benutzt. In den anderen Etagen befänden sich Stützpfeiler.

Von Iris Frey

Das Parkhaus zählt 200 Parkplätze. Die Kollegen seien über die kommende Sanierung informiert worden, so Haug. Auch sei der Bedarf an Parkplätzen abgefragt worden, damit Sammelmietverträge abgeschlossen werden können. Wieviele der 800 Mitarbeiter mit Autos und wieviele mit öffentlichen Verkehrsmitteln kommen, könne er nicht sagen.

Der Präsident des Landeskriminalamts habe an Bezirksvorsteher Bernd-Marcel Löffler geschrieben und die Situation dargelegt mit dem Anliegen, ob das Parkraummanagement in dem Bereich verschoben werden könnte, bis die Sanierung abgeschlossen sei.

Wie Bezirksvorsteher Löffler auf Nachfrage erklärte, werde er in der nächsten Woche eine Sitzung wegen der Parkraumbewirtschaftung haben und dann das Thema dort einbringen.

Für die Sanierung ist das Amt „Vermögen und Bau“ zuständig, da es sich um ein Gebäude des Landes handele. Wie Michaela Reiter vom Finanzministerium auf Nachfrage erklärte, seien die „Bewehrungen“ der Träger des Parkhauses korrodiert, also die Stahlstützen. Bei einer Sanierung müsse deshalb auch der Fahrbahnbelag im Parkhaus erneuert werden. Die Kosten für die Sanierungsmaßnahme würden noch ermittelt. Der Umfang des Schadens sei seit Anfang September bekannt. „Die Sanierung soll im Frühjahr 2017 beginnen und bis Ende 2018 fertig sein“, so Reiter.

„Wir sind bemüht, die Belastungen der Nachbarschaft so gering wie möglich zu halten“, erklärte Haug. Schon vor der Sanierung seien Parkplätze angemietet worden. Das LKA sei schon lange bestrebt, Maßnahmen zu ergreifen, dass sich die Parksituation entspanne. Auch die Fahrradstellplätze würden erweitert werden. Aber der LKA-Sprecher erklärt auch, es könne nicht jeder Mitarbeiter mit dem Fahrrad kommen. Die Mitarbeiter wohnten im Großraum Stuttgart und hätten bis zu einer Stunde Anfahrtzeiten.

Ersatzparkplätze würden derzeit organisiert. Dabei seien Parkplätze im Cannstatter Carré, im Parkhaus Wilhelmsplatz und bei einer Firma mit eingebunden. „Wir sind bemüht, eine gute Nachbarschaft zu halten und kommen auch den Anwohnern entgegen“, so Haug. So würden auch Parkplätze der neuapostolischen Kirche genutzt. Es gebe zudem noch Tiefgaragenplätze unter dem Erweiterungsbau Dort sei ein Flügel angebaut worden. Vor zehn Jahren sei eine Tiefgaragenebene weggefallen. Schon vor vielen Jahren habe das LKA versucht, die Lage im Bereich der Parkplätze auch für die Umgebung zu entspannen und alles, was baurechtlich möglich sei, als Parkfläche zu nutzen und zu kennzeichnen. Dies sei erfolgt.

Auch stellt der LKA-Sprecher ein antizyklisches Parken fest. Diejenigen, die tagsüber zur Arbeit fahren, machten quasi den LKA-Mitarbeitern den Parkplatz frei und abends umgekehrt. Auf dem Gelände des LKA ist auch der Verfassungsschutz und die Staatliche Münze untergebracht. Mitarbeiter des Verfassungsschutzes würden das Parkhaus auch nutzen, so Haug.

Für ein Parkraummanagement in Bad Cannstatt gab es immer wieder Stimmen von Bürgern, die sich dafür ausgesprochen haben. Diese, dennoch nicht unumstrittene Regelung soll im kommenden Jahr für insgesamt rund 1,7 Millionen Euro auch in Bad Cannstatt eingeführt werden. Vorgesehen dafür sind ersten Angaben zufolge die Altstadt, der Seelberg sowie das Kursaalviertel. Ob auch im Veielbrunnengebiet, das wurde zunächst von der Stadtverwaltung noch geprüft.

Nun wird sich zeigen, wie die Verwaltung auf die Probleme im Seelbergviertel speziell rund um das Landeskriminalamt reagiert, ob sie eine Verschiebung der Regelung in dem Bereich ins Auge fasst oder bei ihren Plänen bleibt.