Die Gedenkstätte für die Cannstatter Synagoge an der König-Karl-Straße ruft Kritik hervor. Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

Seit 1961 erinnert ein Gedenkstein an die frühere Synagoge an der König-Karl-Straße in Bad Cannstatt. Doch es ist einer der unwürdigsten der mehr als 40 Gedenkorte an die jüdischen Opfer des Nationalsozialismus. Daneben ist ein Parkplatz, oft wird er als Hundeklo missbraucht. Kein Einzelfall in Stuttgart.

Bad Cannstatt - Der Mann traut seinen Augen kaum. Als er sein Auto auf einem Parkplatz in Bad Cannstatt abstellt, fällt sein Blick auf ein Schild. Es ist in Schwarz-Weiß gehalten und trägt eine merkwürdige Aufschrift. „Politische Führung am 30.1.1933 geändert“ steht da. Weil er weiß, dass an dieser Stelle an der König-Karl-Straße früher die Cannstatter Synagoge stand, macht sich ein ungutes Gefühl bei ihm breit. Was, wenn sich dort womöglich Rechtsradikale einen makabren Scherz erlaubt haben?