(red) - Mit Joseph Haydns weltberühmtem „Stabat mater“ läutet der Kirchenchor Liebfrauen unter Leitung von Kirchenmusiker Ulrich Hafner, begleitet vom Kirchenorchester Liebfrauen und Solisten der Stuttgarter Staatsoper, die heilige Woche in Bad Cannstatt am Palmsonntag, 9. April, um 18 Uhr ein. Pfarrer Heiko Merkelbach, Dekanatspräses für Kirchenmusik und stellvertretender Stuttgarter Stadtdekan, führt zu Beginn in das Werk ein und spricht dazu geistliche Impulse.

Der Kirchenchor Liebfrauen führt dieses äußerst schwierig zu singende Werk zum ersten Mal auf. Die Solo-Partien singen Roger Gehrig (Tenor), Monika Grauschopf (Sopran), Christina Otey (Mezzosopran) und Christian Bier (Bariton). Begleitet werden sie vom Kirchenorchester Liebfrauen unter der Leitung von Ulrich Hafner. Haydns Vertonung des Stabat mater von 1767 zählt zu den bedeutendsten in der Musikgeschichte. Der damals 35-jährige Komponist schuf die mit großem Abstand monumentalste Vertonung überhaupt (Spielzeit: rund 70 Minuten). Vorher hatte Haydn keine geistliche Musik komponieren dürfen, da sein Vorgesetzter am Hof des Fürsten von Esterházy, Gregor Joseph Werner, die geistliche Musik ausschließlich sich selber vorbehalten hatte. Gerade dieses Frühwerk machte Haydn berühmt.

Beim Stabat mater handelt es sich um eine musikalische Variante der Pietà, der Darstellung der Maria, die als Schmerzensmutter den vom Kreuz abgenommenen Leichnam ihres Sohnes Jesu in den Armen hält. Zunächst wurde das Stabat mater in Volksliedern Sardiniens und Korsikas gesungen; später fand es wegen seiner großen Popularität Eingang in die Messfeier. Während der letzten Jahrhunderte wurde das Werk von insgesamt über 600 Komponisten vertont.

Die Mitwirkenden sind der Kirchenchor Liebfrauen. Die rund 50 Sänger unter der Leitung von Ulrich Hafner gestalten regelmäßig Gottesdienste musikalisch und geben alle zwei Jahre große Konzerte. Das Repertoire umfasst Lieder alter und neuer Meister, Orchester- und Orgelmessen und Messen aus Romantik und Moderne.

Heiko Merkelbach hat Theologie in Tübingen und Rom studiert, 1992 hatte er Priesterweihe. Pfarrer in St. Hedwig in Möhringen und St. Ulrich in Fasanenhof. Seit 2010 ist er stellvertretender Stadtdekan von Stuttgart, seit 2014 Regionaldekan der Region Stuttgart, seit 2016 Dekanatspräses für Kirchenmusik. Tenor Roger Gehrig hat Schulmusik, Germanistik, Gesang und Gitarre studiert und ist Preisträger zahlreicher internationaler Wettbewerbe. Er konzertierte unter anderem in Ungarn, Österreich, Japan sowie unter Helmuth Rilling in Italien. 2014 kam seine erste Solo-CD mit Werken von Dowland, Schubert und anderen heraus.

Sopranistin Monika Grauschopf hat Opern-, Liedgesang und Kunstliedinterpretation studiert. Sie absolvierte zahlreiche Konzerte und Liederabende im Bereich der Kirchenmusik und ist Fachbereichsleiterin an der Musikschule Filderstadt und Leiterin zahlreicher Chöre. Sie ist Stimmbildnerin bei Kirchenchor Liebfrauen und Chorisma Cannstatt. Christina Otey, Mezzosopran, ist gebürtige Chilenin und studierte Gesang. Sie singt regelmäßig Konzerte und Oratorien mit Schwerpunkt zeitgenössische Musik. Sie hatte Auftritte an Opern in Berlin, Nürnberg und Freiburg. ist Stipendiatin der Académie du Festival de musique in Aix en Provence. Seit 2005 ist sie Mitglied des Staatsopernchores Stuttgart. Bariton Christian Bier hat Gesang studiert, arbeitete mit Dirigenten Kent Nagano und Kurt Masur zusammen. Er sang im WDR-Rundfunkchor und an den Theatern in Aachen, Münster und Managua (Nicaragua). Seit 2015 ist er Mitglied des Staatsopernchores Stuttgart.

Das Konzert ist am kommenden Sonntag, 9. April, um 18 Uhr, in der katholische Kirche Liebfrauen in Bad Cannstatt, Wildunger Straße 52, 70372 Stuttgart. Der Eintritt zum Konzert ist frei. Es wird um eine Spende gebeten.