War beliebtes Ausflugsziel: die Schutzhütte auf dem Schnarrenberg. Foto:  

Die Schutzhütte auf dem Schnarrenberg war beliebte Anlaufstelle. 2018 wurde sie komplett niedergebrannt. Der Hartnäckigkeit des Bezirksbeirates ist es zu verdanken, dass sie wieder aufgebaut wird.

Münster - Vor allem die Spaziergänger haben sie gerne als Ruhepunkt genutzt: die Schutzhütte auf dem Schnarrenberg, mit grandiosem Ausblick auf den Neckar, Münster, den Hallschlag und Steinhaldenfeld. Allerdings ist sie im Jahr 2018 komplett niedergebrannt und der Fleck, auf dem sie stand, ist eine Brache. Ein harter Schlag für die Münsterer, die schon in den Jahren davor immer wieder mit Vandalismus an der Hütte zu kämpfen hatten. Im Jahr 2016 wurde sogar das Kupferdach abmontiert und geklaut. Doch nun gab es ein positives Signal aus dem Stuttgarter Rathaus. Im Haushalt für die Jahre 2020/2021 wurden 136 000 Euro für den Wiederaufbau der Landmarke bereit gestellt. „Endlich“, sagt Bezirksvorsteherin Renate Polinski.

Welle der Empörung

Dass es jetzt endlich zum Wiederaufbau kommt, ist dem zähen Ringen des Münsterer Bezirksbeirats zu verdanken. In fast jeder Sitzung wurde vehement für die Wiedererrichtung gekämpft und das auch gegenüber den zuständigen Ämtern kommuniziert. Denn: Zwar haben das Garten- Friedhofs- und Forstamt (GFF) ebenso wie die Bezirksvorsteherin und ihr Gremium die Zerstörung der Hütte bedauert, allerdings wollte das GFF dort nur einen Baum pflanzen und zwei Sitzbänke installieren. Ein Plan, der im Bezirksbeirat auf wenig Gegenliebe stieß. Es habe eine „Welle der Empörung“ gegeben, sagte Renate Polinski damals. Von einem „Wahrzeichen von Münster“ war damals gesprochen worden. Und die Wiederaufbaupläne sind auch schon ein gutes Stück gediehen. So habe es im Frühjahr 2019 einen Vor-Ort-Termin von beteiligten Ämtern, Bezirksvorsteherin und Architekturbüro gegeben, teilt Ann-Katrin Keicher, Stuttgarter Stadtsprecherin, mit. Dabei sei geklärt worden, welche naturschutzrechtliche Situation vorliegt und welche Anforderungen die künftige Schutzhütte erfüllen muss. Hier seien das GFF und das Umweltamt in Abstimmung, da sich der Unterstand in einem Landschaftsgebiet befindet. So muss sich der Unterstand etwa in Art und Größe, Baumaterial und Farbgebung in das Landschaftsbild einfügen, so Keicher.

Noch kein genauer Zeitplan

„Wir hoffen, dass der Wiederaufbau noch in diesem Jahr stattfindet“, sagt Renate Polinski zum angedachten Zeitplan der Arbeiten. Von der Stadt wird diese Hoffnung allerdings nur bedingt gestützt. „Ein Beschluss ist voraussichtlich im März geplant“, sagt Sprecherin Ann-Katrin Keicher. Liegt die landschaftsschutzrechtliche Genehmigung vor, könne ein Architekturbüro beauftragt werden. „Ein genauerer Zeitplan lässt sich noch nicht benennen“, so Keicher. Das sind wohl nicht die erhofften Aussagen für die Münsterer. Diese werden allerdings froh sein, dass die Hütte überhaupt wieder aufgebaut wird. Dann können Spaziergänger auf dem Knollenbauchweg dort wieder eine Pause einlegen.