Nicht robust genug: die Europa-Eiche in Münster. Foto: Sebastian Gall - Sebastian Gall

Die Europa-Eiche in Münster ist schon ein paar Mal eingegangen. Um dies in Zukunft zu verhindern, wird sie nun durch eine Traubeneiche ersetzt.

MünsterIm Jahr 2000 wurde auf dem Münsterer Festplatz in der Nähe der Kleingartenanlage in einem Pflanzakt eine Eiche gesetzt. Sie wurde „Europa-Eiche“ getauft und soll an den europäischen Gedanken von gesellschaftlichem Zusammenhalt erinnern und ein Bekenntnis zur Europäischen Union sein. Im Wurzelwerk befindet sich eine Urkunde, die dieses Bestreben dokumentiert. „Die Geste ist sehr charmant“, sagt Kilian Bezold vom Garten-, Friedhofs- und Forstamt (GFF), der im vergangenen Bezirksbeirat anwesend war, um mit dem Gremium das weitere Vorgehen bezüglich des Baumes zu besprechen. Denn: Die Eiche hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Gepflanzt wurde sie im Jahr 2001. Das erste Mal weichen musste sie beim Ausbau der Stadtbahnlinie U 12. Danach wurde sie auf dem Festplatz wieder errichtet. Doch auch dort hielt sie es nicht lange durch. Der Eichenprozessionsspinner machte ihr zu schaffen und zerstörte sie. Im Anschluss wurde ein neuer Baum gepflanzt, der nun aber schon wieder eingegangen ist. Grund genug, nach Alternativen zu suchen. „Eine Eiche würde ich nicht mehr errichten. Sie braucht viel Pflege, muss gespritzt werden und ist teuer im Unterhalt“, so der Experte vom GFF. Bezold würde stattdessen lieber eine Ulme oder einen Feldahorn pflanzen. „Diese sind viel widerstandsfähiger – etwa gegen Hitze.“ Weiterhin könne sich Bezold vorstellen, den Baum ein paar Meter zu versetzen, um ihn vor der gefährlichen Sonneneinstrahlung zu schützen. Für diese Vorschläge erntete der GFF-Mitarbeiter parteiübergreifende Zustimmung der Bezirksbeiräte. Man hat sich nun aber für eine Verwandte der alten Europa-Eiche entschieden – eine Traubeneiche, die robuster ist, als ihre Kollegin. „Super dass wir nun alles geklärt haben, auch mit der ARGE Münster, der die Europaeiche am Herzen liegt“, freut sich Bezirksvorsteherin Renate Polinski. Das neue Symbol soll im kommenden Jahr gepflanzt werden.