Am Aschermittwoch ist Schluss mit lustig. Die närrische Zeit endet und die Zeit des Fastens und der Buße beginnt. 40 Tagelang bereiten sich Christen auf das Osterfest vor. Der Aschermittwoch ist untrennbar mit dem Aschekreuz und dem Verzicht auf Fleisch verbunden. Wir erklären, warum das so ist.
Asche auf die Stirn und ein Zitat aus der Bibel: Vieles, was am Aschermittwoch im Gottesdienst geschieht, hat seinen Ursprung im Alten Testament. Es geht um den Sündenfall, der im Buch Genesis beschrieben wird, und um die Vergänglichkeit allen irdischen Seins.
Der Mensch ist Staub
„Bedenke Mensch, dass du Staub bist und zum Staub zurückkehrst“, spricht der Priester im katholischen Gottesdienst am Aschermittwoch und zeichnet den Gläubigen zu Beginn der Fastenzeit mit Asche ein Kreuz auf die Stirn.
Staub bist du und zum Staub kehrst du zurück: Diese Worte sind ein Widerhall aus dem biblischen Paradies, das zurückreicht zu dem Moment kurz bevor die Menschen aus dem Garten Eden vertrieben wurden.
In seinen Fluchworten nach dem Sündenfall spricht Gott zum Mann: „Im Schweiße deines Angesichts wirst du dein Brot essen, bis du zum Erdboden zurückkehrst. Denn von ihm bist du genommen, Staub bist du und zum Staub kehrst du zurück“ (Buch Genesis, Kapitel 3, Vers 19).
Am Aschermittwoch ist alles vorbei
Mit diesem uralten Ritual des Aschekreuzes endet das närrische Treiben und beginnt die Fastenzeit – die Zeit der Besinnung, Buße und des Verzichts.
Auch für die Karnevalsjecken ist am „Aschermittwoch alles vorbei“, wie einst der Kölner Schlagersänger Jupp Schmitz sang.
Ende des Alten, Anfang des Neuen
Der Abgesang auf die Karnevalszeit markiert für Christen einen neuen Anfang: Denn am Aschermittwoch beginnt die österliche Bußzeit genannt. 40 Tage lang bereiten sich die Gläubigen auf das Osterfest, das höchste Fest im Kirchenjahr.
Auch die 40-tägige Fastenzeit hat ihr Vorbild in der Bibel. Das Matthäusevangelium erzählt von der Versuchung Jesu: 40 Tage und Nächte hatte der Messias in der Wüste gefastet und den Versuchungen des Teufels widerstanden (Matthäus Kapitel 4, Verse 1-11).
Buße und Aschekreuz
Unter Papst Gregor dem Großen (590-604) wurde der Beginn der Fastenzeit auf einen Mittwoch verlegt. Damals legten sich Büßer ein Bußgewand an und wurden mit Asche bestreut. Hier liegt der Ursprung des Wortes Aschermittwoch.
Im 11. Jahrhundert wurde die Tradition der Aschenbestreuung Teil der kirchlichen Gottesdienstpraxis. Ab dem 12. Jahrhundert wurde die Asche aus den verbrannten Palmzweigen des Vorjahres gewonnen. Das ist bis heute so.
Die Asche ist ein Symbol für die Vergänglichkeit des Menschen: Altes muss vergehen, damit Neues entstehen kann. Mit dem Aschenkreuz auf der Stirn bekennen die Gläubigen zugleich vor der ganzen Gemeinde, dass sie bereit sind für Umkehr und Buße.
Gleichzeitig ist die Asche in Kreuzesform ein Zeichen dafür, dass für Christen der Tod nicht das Ende bedeutet, sondern den Anfang eines ewigen Lebens bei Gott.
Kein Fleisch und Alkohol, dafür aber saurer Hering
Von alters her ist der Aschermittwoch ein strenger Fastentag: Gläubige sollen an diesem Tag kein Fleisch essen und kein Alkohol trinken. Nur einmal an diesem Tag sollen sie sich sättigen sowie morgens und abends je ein wenig essen.
Auch hinter dieser Abstinenz steht ein symbolischer Sinn: Der Verzicht auf Fleisch soll bereit machen, um sich auf das geistliche Leben und auf Gott zu besinnen.
Strenge Fastenvorschriften wie der Verzicht auf Fleisch gab es in früheren Jahrhunderten für die gesamte Bußzeit, inzwischen sind die Abstinenztage auf den Aschermittwoch und den Karfreitag – den Tag, an dem Jesus Christ am Kreuz starb – beschränkt.
Zum Aschermittwoch gehören auch spezielle Speisen – wie der saure Hering. Übrigens ein probates Mittel gegen den Karnevals-Kater.