Unbekannte schleuderten in der Nacht Molotowcocktails auf die jüdische Gemeinde Kahal Adass Jisroel in Berlin. Foto: AFP/Odd Andersen

In der Nacht gab es erneut Krawall und Attacken gegen jüdische Einrichtungen in Berlin. In der Gemeinde wächst die Sorge – der Bundestag debattiert, was nun getan werden kann.

Völlig überrascht sei er nicht gewesen, sagt Akiva Adlerstein resigniert. Der Mann mit Vollbart und runder Brille steht an der Kreuzung Anklamer Straße/Brunnenstraße in Berlin-Mitte und deutet mit dem Kopf in Richtung des Eckhauses auf der anderen Straßenseite. Dort ist das Haus der Jüdischen Gemeinde Kahal Adass Jisroel. Dort gibt es eine Synagoge und einen Kindergarten. Gegen 3.45 Uhr am Mittwochmorgen hatten Unbekannte zwei Molotowcocktails auf das Gebäude geworfen. Die Brandsätze verfehlten ihr Ziel und gingen auf dem Bürgersteig in Flammen auf. Adlerstein trägt eine schwarze Kippa. Er leitet dort das Rabbiner-Seminar.