Ruslan Strilets, Minister für Umweltschutz und natürliche Ressourcen der Ukraine. Foto: dpa/Nariman El-Mofty

Russland müsse für durch den Angriffskrieg entstehende Umweltschäden zur Verantwortung gezogen werden, fordert der ukrainische Umweltminister. Er kündigt den Aufbau eine Datenplattform an, um Umweltfolgen systematisch zu erheben.

Die Ukraine macht Russland auch für die Umweltschäden und Klimafolgen verantwortlich, die durch den russischen Angriffskrieg auf das Nachbarland entstanden sind oder noch entstehen. „Russland muss dafür zur Rechenschaft gezogen werden, nicht nur gegenüber der Ukraine, sondern gegenüber der gesamten Welt“, sagte der ukrainische Umweltminister Ruslan Strilets am Montagabend auf der UN-Klimakonferenz in Scharm el-Scheich.

Strilets kündigte den Aufbau einer Datenplattform an, um Umweltschäden systematisch zu erheben. Er äußerte die Hoffnung, dass mit Hilfe der Plattform internationale Ansätze zur Erfassung der Umwelt- und Klimaschäden durch den russischen Überfall zusammengeführt werden könnten. Allerdings werde es sehr schwierig sein, für jeden Umweltschaden eine Schadenersatzklage gegen Russland zu erheben.

Bereits mehr als 2200 Umweltschäden dokumentiert

Der ukrainische Minister verwies auf Schätzungen, wonach die direkten Emissionen, die durch den russischen Angriffskrieg verursacht wurden, 33 Millionen Tonnen CO2 entsprechen würden. Beim Wiederaufbau zerstörter Infrastruktur dürften demnach weitere 49 Millionen Tonnen CO2 anfallen. Bisher seien bereits mehr als 2200 Fälle von Umweltschäden dokumentiert worden.

Auch große Waldflächen seien nach ukrainischen Angaben durch den Krieg zerstört oder geschädigt worden. Zudem seien Felder kontaminiert und durch Minen vorerst unbrauchbar gemacht worden. Bereits im Sommer hatte die EU der Ukraine Unterstützung für die Beseitigung dieser Schäden zugesagt.

Strilets setzte sich nun dafür ein, auch generell „die internationale Zusammenarbeit zu stärken, um Umweltschäden durch bewaffnete Konflikte zu beheben.