Bundesaußenministerin Annalena Baerbock Foto: IMAGO

Annalena Baerbock versichert, dass ihr Amt rund um die Uhr an der Befreiung der von Hamas-Terroristen aus Israel entführten Deutschen arbeitet. Zugleich verteidigt sie ihre Haltung, die deutschen Hilfsgelder für die Palästinenser nicht komplett zu stoppen.

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat versichert, dass ihr Amt rund um die Uhr an der Befreiung der von Hamas-Terroristen aus Israel entführten Deutschen arbeitet. Sie sei „non-stop im Austausch mit Kollegen aus der Region, Akteuren vor Ort, die direkte Gesprächskanäle zur Hamas haben“, sagte sie am Dienstagabend in den ARD-„Tagesthemen“. „Aber mit einer Terroristenorganisation wie der Hamas ist das natürlich alles andere als einfach.“ Die Geiseln würden als menschliche Schutzschilde genutzt, „genauso wie die Zivilbevölkerung vor Ort“.

Kritisch äußerte sie sich über das Golfemirat Katar und den Iran, die als Unterstützer der islamistischen Hamas gelten. „Dann gibt es Länder wie Katar, da haben wir viele, viele kritische Fragen, insbesondere von deren Finanzierung in der Vergangenheit“, sagte Baerbock. „Wir appellieren an diese Golfstaaten, insbesondere jetzt deutlich zu machen, Terrorismus hat in der Region keinen Platz, einzuwirken auf die Hisbollah, einzuwirken auch auf Iran, dass diese furchtbare Unmenschlichkeit sofort beendet werden muss.“

Zugleich verteidigte die Ministerin ihre Haltung, die deutschen Hilfsgelder für die Palästinenser zu überprüfen, aber nicht komplett zu stoppen. Wichtig sei, „dass wir die Lebensmittelversorgung, die Wasserversorgung, also die humanitäre Hilfe an die zwei Millionen Palästinenser, die darauf angewiesen sind, nicht einstellen“. Denn auch das würden die Terroristen nutzen. Sie spielten mit der Not und dem Leiden der Bevölkerung. Baerbock äußerte Verständnis für die Forderung etwa des Zentralrats der Juden nach einem völligen Finanzierungsstopp. Das „verstehe ich total“, sagte sie. Aber: „Auch wenn einem das Herz brennt, sollte man in solchen Situationen einen kühlen Kopf bewahren.“